Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Erster Internationaler Tag der UNESCO-Biosphärenreservate

Gebiete und Lebensräume
Internationale Zusammenarbeit
03.11.2022
Bonn
Mit dem ersten Internationalen Tag der UNESCO-Biosphärenreservate macht die UNESCO auf die Bedeutung der weltweit 738 Biosphärenreservate im Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) aufmerksam. In Biosphärenreservaten wird erprobt, wie sich ökologische, ökonomische und soziale Ziele durch nachhaltiges Leben und Wirtschaften miteinander in Einklang bringen lassen. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) engagiert sich seit vielen Jahren national und international im MAB-Programm.
Mirko Pannach/Archiv/BRME
Der Elbebiber ist die einzige einheimische Unterart des Bibers in Mitteleuropa. Er kommt im Biosphärenreservat Mittelelbe vor, einem der ältesten und größten Biosphärenreservate Deutschlands.

„Biodiversitätsverlust und Klimawandel müssen gemeinsam bewältigt werden, doch noch fehlt es an erfolgreichen praktischen Ansätzen. Deshalb sind Biosphärenreservate heute unverzichtbare Reallabore, die uns wichtige Erkenntnisse liefern können. Weltweit werden hier Ansätze vor Ort erforscht, erprobt und im Rahmen des MAB-Programms geteilt. Dadurch bringen Biosphärenreservate nachhaltige Nutzungsansätze und Naturschutz entscheidend voran“, so BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm zum ersten internationalen Tag der Biosphärenreservate.

Die Geschäftsstelle des Deutschen MAB-Nationalkomitees am BfN unterstützt auf nationaler Ebene die deutschen Biosphärenreservate in ihrer Weiterentwicklung. Ein wichtiger Fokus liegt auf der Stärkung von Wissenschaft und Forschung. Das BfN konnte die in der internationalen Forschungskonferenz für UNESCO-Biosphärenreservate, die mit mehr als 100 Teilnehmenden im Mai 2022 in Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin mit BfN-Förderung stattfand, erarbeiteten Empfehlungen erfolgreich in das internationale MAB-Programm einbringen.

Im südlichen Afrika fördert das BfN durch ein langfristiges Vorhaben mit der Deutschen UNESCO-Kommission die Umsetzung des MAB-Programms. Schlüsselakteure vor Ort werden gestärkt, um die Einrichtung neuer Biosphärenreservate zu ermöglichen und bestehende Biosphärenreservate weiterzuentwickeln. Zudem werden die Akteure untereinander besser vernetzt, um den Wissensaustausch zu fördern. So konnte unter anderem auch die Nominierung des ersten Biosphärenreservats in Lesotho erfolgreich unterstützt werden.

Auch aktuell laufende Forschungsprojekte in Biosphärenreservaten werden durch das BfN unterstützt: So sind fünf deutsche Biosphärenreservate im Projekt BROMMI im Bundesprogramm Biologische Vielfalt als Modelllandschaften für den Insektenschutz beteiligt – zum Beispiel im Schwarzwald oder der Bayerischen Rhön. Gemeinsam mit Landnutzer*innen werden Maßnahmen entwickelt und erprobt. Erfolgreiche Methoden sollen dann in andere Regionen übertragen werden, um in ganz Deutschland mehr insektenfreundliche Lebensräume zu schaffen.

Neben der Forschung sind auch Trainings- und Lernmöglichkeiten wichtig, die die Jugend in Biosphärenreservataktivitäten einbeziehen. Durch die Förderung des deutschsprachigen MAB-Jugendforums, das 2023 zum dritten Mal stattfinden wird, setzt sich das BfN dafür ein, ein lebendiges MAB-Jugendnetzwerk zu etablieren.

Zurück nach oben