Feuchtgebiete in Europa besser erfassen und schützen
Feuchtgebiete wie Flussauen, Moore, Seen und Küsten sind Hotspots der biologischen Vielfalt und leisten entscheidende Beiträge zum natürlichen Klimaschutz und zur Anpassung an Klimawandelfolgen. Nationale Feuchtgebietsinventare (englisch: National Wetland Inventories – NWIs) können dabei helfen, diese wichtigen Ökosysteme effektiver zu überwachen, zu schützen und wiederherzustellen.
Der Workshop wurde in Bonn als Hybridveranstaltung vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) gemeinsam mit dem Sekretariat des Übereinkommens über Feuchtgebiete (Ramsar-Konvention) und dem europäischen Koordinator des wissenschaftlich-technischen Fachausschusses der Konvention ausgerichtet. Expert*innen und nationale Kontaktstellen aus 23 europäischen Ländern tauschten darin Erfahrungen zur Entwicklung, Umsetzung oder Aktualisierung von NWIs aus.
Die Teilnehmenden betonten insbesondere die wichtige Rolle von NWIs als Informationsgrundlage für die Politikentwicklung, für eine nachhaltigere Landnutzung und zur Planung von Wiederherstellungsmaßnahmen. NWIs spielen auch eine Schlüsselrolle dabei, die Umsetzung globaler Umweltziele nachzuverfolgen, darunter die Ziele des Globalen Rahmenwerks über die biologische Vielfalt von Kunming-Montreal, das Pariser Klimaschutzabkommen und die globalen Ziele für Nachhaltige Entwicklung.
Während des Workshops stellten Expert*innen aus verschiedenen europäischen Ländern ihre Ansätze zur Inventar-Entwicklung vor und diskutierten Herausforderungen und Erfolgsfaktoren, beispielsweise in Bezug auf die Harmonisierung von Daten und Vereinheitlichung unterschiedlicher Berichtspflichten. Ein Schwerpunktthema war die Frage, wie NWIs die Erfassung der Kohlenstoffspeicherung und Emissionen von Feuchtgebieten unterstützen können. Die Teilnehmenden besprachen auch neue Einsatzmöglichkeiten von Fernerkundungsmethoden und digitalen Werkzeugen für die Kartierung von Feuchtgebieten und das Datenmanagement.
Der Workshop diente unter anderem dazu, Prioritäten und Unterstützungsbedarfe für die Weiterentwicklung von NWIs in Europa zu identifizieren. Diese Ergebnisse werden in laufende Bemühungen der Ramsar-Konvention zur Förderung von NWIs weltweit mit einfließen.