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Bundesamt für Naturschutz

Mehrheit der Jugend hält gesellschaftlichen Wandel zum Schutz der Natur für erforderlich

Gesellschaft
27.04.2023
Bonn
Die Bereitschaft unter Jugendlichen, ihr Verhalten zum Schutz der Natur zu verändern, hat zugenommen. Demnach erklären sich die Mehrheit dazu bereit, zu einem Wandel der Lebens- und Wirtschaftsweisen aktiv beizutragen. Das ist eines der Ergebnisse des wissenschaftlichen Vertiefungsberichts, den das Bundesamt für Naturschutz (BfN) heute zum Jugend-Naturbewusstsein veröffentlicht hat. Grundlage für die Publikation ist die repräsentative Umfrage zum Naturbewusstsein junger Menschen im Alter von 14 bis 17 Jahren, die im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des BfN im Rahmen der Naturbewusstseinsstudie 2021 durchgeführt wurden.
Kinder, die begleitet von Erwachsenen gemeinsam einen Wald erkunden.
Jugendliche sind mit knapper Mehrheit der Meinung, dass sie persönlich in der Lage sind, sich für den Schutz der Natur und des Klimas einsetzen zu können.

Mit dem neuen Vertiefungsbericht werden Vergleiche zwischen verschiedenen Gruppen präsentiert, z.B. unterschieden nach Alter, Geschlecht, Bildungsgrad oder nach jugendlichen Lebenswelten. Dazu kommen einige neue Aspekte, die nicht zusammen mit der Erwachsenen-Erhebung erfasst wurden. Ein direkter Vergleich der Jugend-Befunde mit dem Naturbewusstsein der Erwachsenen wurde bereits mit der im März veröffentlichten Naturbewusstseinstudie vorgenommen. 

Jugendliche sind demnach in der knappen Mehrheit der Meinung, dass sie persönlich in der Lage sind, sich für den Schutz der Natur und des Klimas einsetzen können (54 Prozent, davon „voll und ganz“ 18 Prozent, weitere 36 Prozent „eher“), aber gemeinsam als Kollektiv mehr erreicht werden kann (70 Prozent, davon 33 Prozent „voll und ganz“, weitere 37 Prozent „eher“). Die Überzeugung, dass gemeinsam mehr erreicht werden kann, ist vor allem bei Mädchen (75 Prozent) und Jugendlichen mit hoher Formalbildung (76 Prozent) vorhanden, und schwächer bei Jungen (65 Prozent) und Jugendlichen mit niedriger Formalbildung (58 Prozent). 

Der Rückhalt für die Energiewende ist unter jungen Menschen mit einem klaren „ja“ von 64 Prozent der Jugendlichen in 2021 weiterhin hoch (erste Erfassung 2020: 66 Prozent). Die volle Zustimmung zur Energiewende steht in Beziehung zum Bildungsgrad (niedrig: 57 Prozent, mittel: 56 Prozent, hoch: 70 Prozent), und auch im Bezug zur Ortsgröße: Die Zustimmung ist am höchsten bei Jugendlichen auf dem Land, mit direktem Bezug zur Gewinnung der erneuerbaren Energien (unter 20.000 Einwohner: 74 Prozent) und am niedrigsten in Großstädten (100.000 bis 500.000 Einwohner: 57 Prozent).

Jugendliche nehmen weiterhin den Insektenrückgang sowohl weltweit als auch für Deutschland deutlich wahr (weltweit: 76 Prozent, davon volle Zustimmung: 45 Prozent, eher: 31 Prozent; in Deutschland: 70 Prozent, davon volle Zustimmung: 40 Prozent, eher: 30 Prozent). Die Wahrnehmung des Insektenrückgangs wird von Jugendlichen mit hoher Formalbildung häufiger geäußert (beide Zustimmungsstufen, weltweit: 80 Prozent; Deutschland: 75 Prozent) als von Jugendlichen mit niedriger Bildung (weltweit: 65 Prozent; Deutschland: 58 Prozent).

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