UN-Dekade Wettbewerb: BfN-Präsidentin zeichnet Projekt des Jahres 2024 aus
Die Urkunde und eine Holztrophäe nahmen Hans Koller, stellvertretender Landrat des Landkreises Passau, Christiane Kotz, Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde Passau und Dr. Marco Denic, Projektmanager beim Landschaftspflegeverband Passau entgegen.
Bei der Preisverleihung würdigte Sabine Riewenherm die Leistungen des Projekts, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird. Sie sagte: „Deutschland hat sich international verpflichtet, Ökosysteme wiederherzustellen. Um auf die Bedeutung der Wiederherstellung aufmerksam zu machen, werden seit 2 Jahren in einem bundesweiten Wettbewerb Projekte von engagierten Verbänden oder Kommunen ausgewählt, die sich um die Wiederherstellung, den Erhalt oder die Pflege von Ökosystemen kümmern. Bei dem tollen Projekt MARA, das ich heute als Projekt des Jahres auszeichnen darf, kümmert man sich dabei nicht nur um den Erhalt der Flussperlmuschel, sondern auch um die Wiederherstellung von Gewässern.“
Das Projekt zum Schutz und Erhalt der Flussperlmuschel hat sich in der Wahl zum UN-Dekade-Projekt des Jahres 2024 durchgesetzt. Rund 3000 Personen hatten sich an der öffentlichen Online-Abstimmung vom 15. bis zum 29. April beteiligt. Rund ein Drittel aller Stimmen ging an das Ökosystemprojekt mit der Leitart „Flussperlmuschel“ der Trägergemeinschaft um den Landkreis Passau.
Hintergrund
UN-Dekade-Projekt des Jahres
„Projekt des Jahres“ ist die prestigeträchtigste Auszeichnung im UN-Dekade-Wettbewerb. Der Gewinner wird per Publikumswahl auf der UN-Dekade-Webseite bestimmt. Zur Wahl standen sechs bundesweit repräsentative Wiederherstellungs-Projekte, die zuvor in den Wettbewerbsrunden „Moore und Feuchtgebiete“ und „Gewässer und Auen“ jeweils die drei Spitzenplätze belegt hatten.
Die Auszeichnung „UN-Dekade-Projekt des Jahres“ wurde bereits zum zweiten Mal vergeben. 2023 gewann „Halboffene Weidelandschaft Oranienbaumer Heide“, ein Projekt der Hochschule Anhalt und der Primigenius gGmbH/NABU Köthen.
Projekt MARA
Das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderte Projekt „MARA“ hat das Ziel, den Rückgang der vom Aussterben bedrohten Flussperlmuschel zu stoppen und ihre Bestände langfristig zu verbessern. Mit einem lokal angepassten Mix unterschiedlicher Maßnahmen werden die Ökosysteme der Hauptverbreitungsgebiete der Flussperlmuschel in Sachsen und Bayern zur Erhaltung und Wiederansiedlung ökologisch aufgewertet. Um den fehlenden natürlichen Nachwuchs der Flussperlmuschel in Mitteleuropa auszugleichen, wird ein Nachzuchtprogramm etabliert. Relevante gesellschaftliche Gruppen wie Fischerei, Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft und Kommunen sind in das Projekt eingebunden.
Realisiert wird „MARA“ von einer Trägergemeinschaft, der der Landkreis Passau mit dem Landschaftspflegeverband Passau, die TU München, die TU Dresden, die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt, die Biologische Station Städteregion Aachen, die Untere Naturschutzbehörde des Vogtlandkreises sowie der Bund Naturschutz in Bayern angehören.