Zustand der Meere: Marines Gartengespräch in Stralsund
„Wir Menschen brauchen den Lebensraum Meer - nicht nur an der Küste, sondern unabhängig davon, wo wir leben. Denn der Lebensraum Meer puffert die vom Menschen gemachten Treibhausgas-Emissionen ab. In der Nord- und Ostsee sind insbesondere Schlickgründe, Algenwälder, Muschelriffe, Seegraswiesen und Salzwiesen – die sogenannten Blue Carbon-Lebensräume – in der Lage, große Mengen an CO2 langfristig zu speichern. Diese Leistung vollbringen jedoch nur intakte Meere. Der ökologische Zustand der Nord- und besonders der Ostsee ist schlecht. Um den Zustand der Meere zu verbessern, sind Maßnahmen erforderlich, wie sie im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz gefördert werden“, sagte Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz und Initiatorin der Gartengespräche.
Prof. Dr. Burkard Baschek, Direktor des Deutschen Meeresmuseums und Gastgeber des marinen Gartengesprächs erklärte: „Das Meeresmuseum bietet einen einzigartigen Rahmen wichtige Umweltthemen öffentlich vorzustellen. Wir freuen uns daher sehr, die Wanderausstellung des Bundesamtes für Naturschutz in unseren neuen Ausstellungen zeigen zu können und dass wir wichtige Themen des Meeresnaturschutzes im Rahmen des marinen Gartengesprächs vertiefen konnten."
Das marine Gartengespräch ging unter anderem folgenden Fragen nach: Welche Arten und Lebensräume in der deutschen Nord- und Ostsee sind besonders relevant für den Erhalt der Biodiversität und den natürlichen Klimaschutz? Was wurde bisher schon getan, um der Verantwortung für den Schutz der marinen Arten und Lebensräume gerecht zu werden? Wie kann es gelingen, die Meeresökosysteme zu erhalten und wiederherzustellen? Welche Lösungsansätze zeigen bereits Erfolge?
Nach einem Impulsvortrag von Dr. Bernadette Pogoda, Leiterin der Arbeitsgruppe Meeresnaturschutz am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung stand eine von der Wissenschaftsjournalistin Susan Schädlich moderierte Gesprächsrunde auf dem Programm. Dabei tauschten sich aus: BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm, Prof. Dr. Burkard Baschek, Direktor am Deutschen Meeresmuseum, Stralsund, Dr. Bernadette Pogoda, Dr. Maurits Halbach vom Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg, Nadja Ziebarth, Leiterin des BUND-Meeresschutz-Büros, Martin Schlockwerder von der Fischereigenossenschaft Wismarbucht eG und Vertreter des Projekts Sea-Ranger.
Hintergrund
BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm hat die Gartengespräche im Jahr 2022 initiiert. Sie finden zweimal jährlich jeweils in Kooperation mit einem zoologischen oder botanischen Garten in unterschiedlichen Städten bundesweit statt. Denn wissenschaftlich und modern geführte botanische und zoologische Gärten sind für das BfN wichtige Partner für den Schutz und die Erhaltung von Biodiversität. Sie leisten einen wichtigen Beitrag in der Umweltbildung und sind nicht zuletzt wertvolle Grünflächen und Erholungsorte in urbaner Umgebung.
Im Jahr 2022 war das BfN zunächst in den Botanischen Gärten in Bonn und Berlin zu Gast, im Jahr 2023 folgten Gartengespräche im Zoo Leipzig und im Kölner Zoo. Im Frühjahr 2024 fand das Gartengespräch im Botanischen Garten der Universität Osnabrück statt.