Grünes Band Albanien
Hintergrund
Das Grüne Band Europa erstreckt sich entlang des einstigen Eisernen Vorhangs und verbindet insgesamt 24 Staaten vom Eismeer im hohen Norden über die ehemalige innerdeutsche Grenze bis in den mediterranen Süden. Den südlichen Abschnitt bildet das Grüne Band Balkan, an dem sich ein Naturschatz an den anderen reiht. In Albanien wurden in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, wesentliche Teile des Grünen Bandes unter Schutz zu stellen. Oft werden allerdings die Schutzziele aufgrund großer Defizite im Management nicht erreicht. Gleichzeitig ist die lokale Bevölkerung von Nutzungseinschränkungen in den Schutzgebieten betroffen, ohne dass ihr bisher die Chance einer nachhaltigen und naturverträglichen Entwicklung vermittelt worden wäre.
Das Projekt
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Das Vorhaben zur Verbesserung des Schutzgebietsmanagements sowie einer nachhaltigen ländlichen Entwicklung am Grünen Band in Albanien hat sich auf zwei Gebiete konzentriert: das Naturschutzgebiet Lumi I Gashit im Norden Albaniens an der Grenze zum Kosovo und zu Montenegro sowie die Kernzone Rajca des Shebenik-Jablanica Nationalparks im Grenzgebiet zu Mazedonien. Beide Gebiete sind wichtige Rückzugsräume für seltene Tier-und Pflanzenarten. Zudem befinden sich hier die letzten Buchenurwälder Albaniens, welche im Juli 2017 als UNESCO-Weltnaturerbe eingeschrieben wurden.
Die ländliche Bevölkerung Albaniens lebt überwiegend von der Selbstversorgung. Sie ist dabei auf die lokalen Ressourcen und den Erhalt der natürlichen und naturnahen Ökosysteme angewiesen. Anhand von fünf modellhaften Kleinprojekten wurde aufgezeigt, wie die Erreichung der Schutzziele optimiert und gleichzeitig die Lebensbedingungen der Lokalbevölkerung verbessert werden können. Zudem haben die Kleinprojekte die Kenntnisse der lokalen Bevölkerung über die Schutzwürdigkeit und Besonderheit des Gebietes verbessert. Dazu gehört es auch, die Menschen davon zu überzeugen, den Holzverbrauch in der Region, zu reduzieren.
Ausgangspunkt der Kleinprojekte war der Dialog mit der Lokalbevölkerung und den Schutzgebietsverwaltungen, um gemeinsam Probleme sowie Lösungsansätze zu identifizieren. Lokale Organisationen setzten die Kleinprojekte um.
So wurden z.B. zwölf naturschutzinteressierte Frauen und Männer aus der Umgebung von Rajca zu kompetenten Naturführern ausgebildet. Sie werden künftigen Besuchern den Wert des Shebenik-Jablanica Nationalparks als Teil des Grünen Bandes Balkan näherbringen.
Neben den Kleinprojekten trug das Projekt zu weiteren positiven Veränderungen in den Gebieten bei:
- Bewusstseinsbildung und Wissensvermittlung bei der Lokalbevölkerung bezüglich Umweltschutz und funktionierender Waldökosysteme;
- Austausch zwischen verschiedenen Interessensgruppen sowie lokalen Organisationen;
- Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Nicht-Regierungs-Organisationen, Schutzgebietsverwaltungen sowie Gemeindeverwaltungen;
- Stärkung der lokalen Zivilgesellschaft.
Das Vorhaben trägt dazu bei, dass sich die Gebiete Rajca und Lumi I Gashit weiterhin unberührt von menschlichen Einflüssen entwickeln können und sich der Nutzungsdruck auf die umliegenden Gebiete reduziert. Gleichzeitig leistet das Projekt einen Beitrag zur langfristigen Sicherung des Grünen Bandes Europa.
Ausblick
Während der Abschlussworkshops mit den Projektpartnern konnten Erfahrungen ausgetauscht und Projektideen für die Zukunft gesammelt werden.
Die erfolgreich umgesetzten Kleinprojekte motivieren die lokale Bevölkerung, ähnliche Aktivitäten künftig selbst anzustoßen.
Des Weiteren wurden im Rahmen der Feierlichkeiten zur Einschreibung der Gebiete als UNESCO-Weltnaturerbe dem albanischen Umwelt- sowie dem Außenministerium die Projektergebnisse vorgestellt und die Grundlage für weitere Kooperationen gestärkt.
Publikationen/weiterführende Links
Laufzeit
Juni 2015 - Juli 2017
Förderprogramm
Verbändeförderung
Projektträger
Projektleiterin, Project Management
Westendstr. 3
378315 Radolfzell
Germany
Fon: +49 (0) 7732-9272-11 | Fax: +49 (0) 7732-9272-22
Beteiligte Partner
PPNEA (Protection and Preservation of Natural Environment in Albania)