Neues Projekt: Zucht geschützter Reptilien und Amphibien
Ziel des Projekts, das eine Laufzeit von zwei Jahren hat, ist es, den Artenschutzbehörden einen Leitfaden zur Überprüfung der Zucht von geschützten Reptilien und Amphibien an die Hand zu geben. In Auftrag gegeben wurde das Projekt „Evaluation der Züchtbarkeit von ausgewählten, seit der letzten CITES CoP19 in Anhang I und ll gelisteten und höhergelisteten Reptilien- und Amphibientaxa“ vom Bundesamt für Naturschutz (BfN). Dabei handelt es sich um ein Folgeprojekt zu bereits erfolgreich abgeschlossenen Studien der DGHT zu den Listungen während der CITES CoP17 und CoP18. „Die in den BfN-Schriften veröffentlichten Handreichungen sind international einmalig und unterstützen sowohl die nationalen Artenschutzbehörden in Deutschland als auch die CITES-Behörden der EU und international bei der Umsetzung der CITES-Konvention. Das haben die Vorgängerprojekte bewiesen“, sagt Dr. Mona van Schingen-Khan, Fachbetreuerin des Projekts im BfN.
Deutschland zählt weltweit zu den wichtigen Ein- und Ausfuhrländern von Reptilien und Amphibien und trägt damit eine besondere Verantwortung für den Schutz der betreffenden Arten. Das BfN setzt sich daher nicht nur für die Listung von durch den Handel bedrohten Arten nach CITES ein, sondern auch für eine erfolgreiche Umsetzung der Konvention. Leitfäden für Artenschutzbehörden nehmen hier eine wichtige Rolle ein. Bei der Erarbeitung solcher Handreichungen leisten Fachverbände wie die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) oder zoologische Gärten mit ihrer Expertise einen wichtigen Beitrag.
Hintergrund
Während der 19. CITES-Vertragsstaatenkonferenz (CoP19) im November 2022 in Panama wurden knapp 250 Reptilien- und Amphibienarten neu nach CITES gelistet. Darunter sind viele Schildkröten, alle Glasfroscharten oder die durch deutsch-vietnamesische Initiative gelistete Grüne Wasseragame, Physignathus cocincinus. Für viele der neu gelisteten Arten liegen jedoch kaum publizierte und verfügbare Informationen vor. Im Rahmen des Projekts werden nun für sämtliche Arten unter anderem Informationen zur Reproduktionsbiologie, Haltungsbedingungen, Vorkommen und Gefährdung aus der Literatur und über Artexpert*innen, sowie Spezialisten-Gruppierungen zusammengetragen und aufbereitet. Daneben werden auch zoologische Einrichtungen und andere Institutionen in Europa und auch in den Herkunftsländern befragt.