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Bundesamt für Naturschutz

Naturbewusstsein

Die Studienreihe Naturbewusstsein wird im 2-Jährigen Turnus durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) durchgeführt. Die Erhebungen erfassen das Bewusstsein der Bevölkerung für Natur, Naturschutz und biologische Vielfalt und sind für Deutschland repräsentativ. Erkenntnisse der Studien dienen der Naturschutzpolitik und Naturschutzkommunikation sowie der Erfüllung von Berichtspflichten auf nationaler Ebene (Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt, Kapitel B 5 - Gesellschaftliches Bewusstsein) und im internationalen Raum (Convention on Biological Diversity, Article 13 - Public Education and Awareness).

BfN-Schriften 673 - Gesellschaftliches Bewusstsein für biologische Vielfalt

Die Studienreihe Naturbewusstsein des Bundesumweltministeriums und Bundesamtes für Naturschutz wird seit dem Jahr 2009 im zweijährigen Turnus durchgeführt und dient dem Monitoring des gesellschaftlichen Bewusstseins zu Natur und Naturschutz. Integriert in die Studienreihe ist der sogenannte Gesellschaftsindikator "Bewusstsein für biologische Vielfalt", der den Berichtspflichten der nationalen Biodiversitätsstrategie dient.

Der vorliegende Bericht präsentiert zunächst den bisherigen Gesellschaftsindikator und analysiert dessen Entwicklung seit 2009. Im zweiten Teil des vorliegenden Berichts werden der neue und bisher verwendete Gesellschaftsindikator gegenübergestellt. Der neu entwickelte Gesellschaftsindikator wurde 2020/2021 in einem eigenständigen Forschungsprojekt entwickelt und in der Befragung zum Naturbewusstsein 2021 erstmals erhoben.

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Jugend-Naturbewusstsein 2021 – Wissenschaftlicher Vertiefungsbericht

Das Bundesamt für Naturschutz veröffentlicht vertiefende wissenschaftliche Analysen zum Jugend-Naturbewusstsein 2021. Sie basieren auf der repräsentativen Umfrage zum Naturbewusstsein junger Menschen im Alter von 14 bis 17 Jahren, die im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und des Bundesamtes für Naturschutz im Rahmen der Naturbewusstseinsstudie 2021 durchgeführt wurden. Ein direkter Vergleich der Befunde zum Erwachsenen-Bewusstsein wurde bereits mit der im März veröffentlichten Basisdatenbroschüre Naturbewusstsein vorgenommen. Mit dem neu vorliegenden Vertiefungsbericht werden darüber hinausgehend Vergleiche zwischen unterschiedlichen sozio-kulturellen Subgruppen (Alter, Geschlecht, Bildungsgrad, etc.) sowie jugendlichen Lebenswelten (SINUS-Jugendmilieus) präsentiert, sowie einige neue Fragen, die nicht zusammen mit der Erwachsenen-Erhebung erfasst wurden. 

Zentrale Ergebnisse sind unter anderem: 

  • Jugendliche sind in der knappen Mehrheit der Meinung, dass sie persönlich in der Lage sind, sich für den Schutz der Natur und des Klimas einsetzen können (54 Prozent, davon „voll und ganz“ 18 Prozent, weitere 36 Prozent „eher“), aber gemeinsam als Kollektiv mehr erreicht werden kann (70 Prozent, davon 33 Prozent „voll und ganz“, weitere 37 Prozent „eher“). Die Überzeugung, dass gemeinsam mehr erreicht werden kann, ist vor allem bei Mädchen (75 Prozent) und Jugendlichen mit hoher Formalbildung (76 Prozent) vorhanden, und schwächer bei Jungen (65 Prozent) und Jugendlichen mit niedriger Formalbildung (58 Prozent).
  • Der Rückhalt für die Energiewende ist mit einem klaren „ja“ von 64 Prozent der Jugendlichen in 2021 weiterhin hoch (erste Erfassung 2020: 66 Prozent). Die volle Zustimmung zur Energiewende steht in Beziehung zum Bildungsgrad (niedrig: 57 Prozent, mittel: 56 Prozent, hoch: 70 Prozent), und auch im Bezug zur Ortsgröße: Die Zustimmung ist interessanterweise bei Jugendlichen auf dem Land, mit direktem Bezug zur Gewinnung der erneuerbaren Energien, am höchsten (unter 20.000 Einwohner: 74 Prozent), und am niedrigsten in Großstädten (100.000 bis 500.000 Einwohner: 57 Prozent).
  • Jugendliche nehmen den Insektenrückgang sowohl weltweit als auch für Deutschland deutlich wahr (weltweit: 76 Prozent, davon volle Zustimmung: 45 Prozent, eher: 31 Prozent; in Deutschland: 70 Prozent, davon volle Zustimmung: 40 Prozent, eher: 30 Prozent). Die Wahrnehmung des Insektenrückgangs wird von Jugendlichen mit hoher Formalbildung häufiger geäußert (beide Zustimmungsstufen, weltweit: 80 Prozent; Deutschland: 75 Prozent) als von Jugendlichen mit niedriger Bildung (weltweit: 65 Prozent; Deutschland: 58 Prozent). 

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Naturbewusstseinsstudie 2021

Der Verlust biologischer Vielfalt, die Folgen des Klimawandels und die Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Wandels vor dem Hintergrund dieser Krisen sind fest im Bewusstsein der Bevölkerung verankert. Dies zeigt die neue Naturbewusstseinsstudie 2021, die das Bundesumweltministerium und Bundesamt für Naturschutz jetzt veröffentlicht haben. Die bundesweit repräsentative Umfrage ist die siebte Publikation der Studienreihe Naturbewusstsein, die im zweijährigen Turnus durchgeführt wird. Die aktuelle Veröffentlichung präsentiert zudem erstmals im direkten Vergleich Daten zum Bewusstsein von Erwachsenen und Jugendlichen, im Anschluss an eine eigenständige Studie zum Jugend-Naturbewusstsein 2020. Inhaltlicher Schwerpunkt der vorliegenden Studie bilden die gegenwärtigen Krisen mit Bezug zur Natur und den planetaren Belastungsgrenzen: die Biodiversitätskrise, der Klimawandel, sowie die Corona-Pandemie. Grundlage bilden die Ergebnisse einer umfassenden Befragung von 2.410 Erwachsenen ab 18 Jahren, ergänzt um eine Befragung von 1.004 Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren. Beide Erhebungen wurden im Herbst 2021 durchgeführt. 

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Naturbewusstsein 2019/2020 – Wissenschaftlicher Vertiefungsbericht zum Vergleich der Jugend- und Erwachsenenstudie

Im vorliegenden Vertiefungsbericht zur Erwachsenenstudie 2019 und Jugendstudie 2020 werden in drei verschiedenen Teilbereichen die Themenfelder ‚Engagement zum Naturschutz‘ analysiert sowie ein Vergleich der Erwachsenen- und Jugend-Daten vorgenommen. Auf Grund der im Erhebungszeitraum auftretenden Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Kontaktbeschränkungen wurde während der Jugendstudie ein Methodenwechsel von persönlichen Interviews auf eine Online-Befragung vorgenommen. Ein Vergleich des Antwortverhaltens hinsichtlich der unterschiedlichen Erhebungsmethoden ist ein weiterer Teilbereich dieses Berichtes.

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Titelbild "Fridays for Future" der Jugend-Naturbewusstseinsstudie 2020
Fridays for Future

Jugend-Naturbewusstsein 2020

Die erste repräsentative Befragung zum Naturbewusstsein von Jugendlichen liegt vor. Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) haben die Studie im Frühsommer und Herbst 2020 erhoben, und im April 2021 veröffentlicht. Schwerpunkte der Studie sind unter anderem die Naturbeziehung von Jugendlichen in Zeiten von Corona, Demonstrationskultur und Handlungsbereitschaft zum Schutz der Natur sowie Einstellungen zu Gentechnik in der Landwirtschaft, Energiewende und Digitalisierung.

Naturbewusstseinsstudie 2019

Berlin, 14. August 2020: Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) haben die Ergebnisse der sechsten Naturbewusstseinsstudie veröffentlicht. Die bundesweite Befragung zum Bewusstsein der Bevölkerung für Natur, Naturschutz und biologische Vielfalt wurde zum Jahresende 2019 erhoben. Befragt wurden 2.044 Personen im Alter ab 18 Jahren. Die Studie ist in ihrer Aussagekraft für ganz Deutschland repräsentativ. Schwerpunktthema der Naturbewusstseinsstudie ist dieses Mal das Thema Schutzgebiete. Zusätzlich wurden neue Fragen zu Artenkenntnis und Digitalisierung im Naturschutz aufgenommen. Zudem wurden bestehende Zeitreihen zur Meinung der Bevölkerung über Agrogentechnik und Energiewende sowie zu grundlegenden Einstellungen gegenüber Natur und Naturschutz weiter fortgeschrieben. Der integrierte Indikator zur Messung des Bewusstseins für biologische Vielfalt verzeichnet erstmals bedeutsame Verbesserungen der Einstellung und Verhaltensbereitschaft der Bevölkerung in einem zehnjährigen Zeitraum seit der ersten Erfassung in 2009.

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Titelbild Naturbewusstseinsstudie 2019
Ringelnatter – Titelbild Naturbewusstseinsstudie 2019

Naturbewusstseinsstudie 2017

Berlin, 06. Juli 2018: Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) haben die Ergebnisse der Naturbewusstseinsstudie veröffentlicht. Diese fünfte bundesweite Befragung zum Bewusstsein der Bevölkerung für Natur, Naturschutz und biologische Vielfalt wurde zum Jahresende 2017 erhoben und beruht auf einer Stichprobe von 2.065 Personen aus der deutschsprachigen Wohnbevölkerung im Alter ab 18 Jahren. Die Studie ist in ihrer Aussagekraft für ganz Deutschland repräsentativ und bezieht Menschen aus allen Regionen und sozialen Lagen Deutschlands ein. Leitthema der Naturbewusstseinsstudie ist dieses Mal der Meeresnaturschutz. 

Naturbewusstseinsstudie 2015

Die Naturbewusstseinsstudie 2015 stellt die vierte repräsentative Bevölkerungsumfrage von BMU und BfN zum gesellschaftlichen Bewusstsein für Natur, Naturschutz und biologische Vielfalt dar.

Die langfristig angelegten und seit 2009 im zweijährigen Turnus durchgeführten Untersuchungen tragen zur Erfüllung nationaler und internationaler Verpflichtungen bei. Hierbei sind insbesondere die Ziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) für das gesellschaftliche Bewusstsein sowie der Artikel 13 des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) zur Aufklärung und Bewusstseinsbildung in der Öffentlichkeit zu nennen.

Die aktuelle Studie wurde im Mai und Juni 2015 erhoben und anschließend ausgewertet. Die Ergebnisse beruhen auf einer Stichprobe von 2.054 Personen im Alter ab 18 Jahren, die in ihrer Aussagekraft für ganz Deutschland repräsentativ sind.

Die neuen Leitthemen der Studie 2015 bilden Fragestellungen zu den Bereichen „Naturschutz und Agrarlandschaften“ sowie „Naturschutz und Stadtnatur“. Die Studienergebnisse geben vielfältige Impulse für die Gestaltung von Naturschutzkommunikation und -politik.

Wissenschaftlicher Vertiefungsbericht

Der wissenschaftliche Vertiefungsbericht stellt eine Erweiterung der Forschungsarbeiten zum Naturbewusstsein im Jahr 2015 dar. Folgende Themengebiete wurden hierzu detaillierter betrachtet: Soziale Erwünschtheit, Naturbewusstseinstypen in der Bevölkerung sowie vertiefende Analysen zu den Schwerpunktthemen 2015 (Stadtnatur und Agrarlandschaften). Die Veröffentlichung schließt mit einem Kapitel zu Empfehlungen für die Naturschutzkommunikation ab.

Titelbild Naturbewusstseinsstudie 2015
Storchensafari – Titelbild Naturbewusstseinsstudie 2015

Naturbewusstseinsstudie 2013

Die dritte bundesweite Befragung zum Naturbewusstsein in Deutschland durch BMUB/BfN wurde Ende 2013 durchgeführt. Sie beruht auf den neuesten Aussagen einer repräsentativen Stichprobe von 2.007 Personen aus der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 18 Jahren, die alle soziodemographischen Lagen berücksichtigt und Menschen aus allen Regionen Deutschlands einbezieht.

Die aktuelle Studie 2013 liefert unter anderem Informationen zur Einstellung der Bevölkerung zu Wildnis und Nationalparks in Deutschland, zur Nutzung erneuerbarer Energien und ihres Einflusses auf Natur und Landschaft und zu naturverträglichem Konsum. Fragen, für die ein langfristiges Monitoring in der Bevölkerung vorgesehen ist, wurden aus den Vorgänger-Studien 2009 und 2011 übernommen, beispielsweise für den Bereich Wissen, Einstellungen und Verhaltensbereit- schaften zur biologischen Vielfalt. Die Daten dienen auch zur Berechnung des "Gesellschaftsindikators" der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt.

Wichtige Befunde sind unter anderem:

  • Wildnis in Deutschland kommt an: Fast zwei Drittel der Befragten meinen, dass es Wildnis in Deutschland gibt. Mit "Wildnis" werden v. a. positiv besetzte Begriffe wie "rein", "echt" und "unverfälscht" verbunden. Vier von fünf Personen wünschen sich, dass Wildnis in Deutschland für Menschen zugänglich ist. Nur 11 Prozent sprechen sich jedoch für ungehinderten Zugang aus, 68 Prozent wünschen sich Regelungen. Nationalparks als Orte der Wildnis finden breite Unterstützung.
  • Hochwasserschutz durch Naturschutz findet breiten Rückhalt: Eine naturnahe Gestaltung von Flüssen und Bächen als wichtige Maßnahme zum Hochwasserschutz wird von 60 Prozent der Bevölkerung für sehr wichtig gehalten, 59 Prozent sprechen sich deutlich für die Schaffung von Überschwemmungsflächen und Auen aus.
  • Zustimmung zur Energiewende gesunken: Die Energiewende in Deutschland ist Mehrheitsfähig, 56 Prozent stehen voll und ganz hinter ihr. Die Zustimmung ist gegenüber 2011 (63 Prozent) jedoch deutlich gesunken. Der Ausbau des Leitungsnetzes findet als Eingriff in die Landschaft gleichbleibend niedrige Zustimmung wie 2011.

Wissenschaftlicher Vertiefungsbericht

Aufbauend auf der Basisdatenbroschüre zum Naturbewusstsein 2013 veröffentlicht das Bundesamt für Naturschutz 2015 einen wissenschaftlichen Vertiefungsbericht.

In diesem werden auf Grundlage umfassender statistischer Analysen ausgewählte Themengebiete detailliert betrachtet und Empfehlungen für die Naturschutzpraxis und Kommunikation gegeben.

Kernthemen des Berichtes sind Soziale Erwünschtheit, Religiosität und Naturschutzeinstellungen, Konsumverhalten sowie eine Typologisierung des Wildnisbewusstseins der Bevölkerung.

Titelbild Naturbewusstseinsstudie 2013
Veteran – Titelbild Naturbewusstseinsstudie 2013

Naturbewusstseinsstudie 2011

Die Naturbewusstseinstudie 2011 ist die zweite ihrer Art. Sie stellt eine Fortsetzung der durch BMU und BfN im Jahre 2009 begonnenen Beobachtung und Analyse des gesellschaftlichen Bewusstseins der deutschen Bevölkerung über Natur und biologische Vielfalt dar.

Wie Menschen Natur jeweils erfahren und nutzen steht nicht nur in Beziehung zu sozialdemografischen Merkmalen sondern auch zu Werteorientierung und Lebensstiltypen. Deshalb dienten auch in dieser Studie die Sinus-Milieus als soziokulturelles Differenzierungsmerkmal.

Insgesamt nahmen 2031 Personen ab dem 18.Lebensjahr aus ganz Deutschland teil.

Die Naturbewusstseinstudie 2011 gliedert sich in die vier verschiedenen Themenfelder:

  • Gesellschaft in Transformation widmet sich gesellschaftlichen Wandlungs- und Umstrukturierungsprozessen die in Beziehung zu Fragen des Natur- und Biodiversitätschutzes stehen, namentlich die Energiewende in Deutschland, Nachhaltiger Konsum und ehrenamtliches Engagement
  • Landschaft im Wandel fokussiert auf Veränderungsprozesse im Landschaftsbild und die Wahrnehmung der Bevölkerung bezüglich dieser Vorgänge, ebenso wie auf Wahrnehmung und Einstellung zu Naturgefährdung und Naturschutz.
  • Das gute Leben mit der Natur stellt Fragen zu persönlichen Einstellungen, zur Naturverbundenheit der deutschen Bevölkerung und zur Akzeptanz einer nachhaltigen Nutzung.
  • Erhaltung der biologischen Vielfalt präsentiert Wissen und Einstellungen der Bevölkerung hierzu, ebenso wie Erkenntnisse zur Verhaltensbereitschaft zum Schutz der biologischen Vielfalt.
  • Die Ergebnisse der Naturbewusstseinstudie 2011 dienen als Anregung und Impuls für Naturschutzpolitik und Naturschutzkommunikation sowie für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit.

Workshopreihe Naturbewusstsein

Begleitend zur Naturbewusstseinsstudie 2011 hat die die Aktion Fischotterschutz e.V. unter Förderung des BfN zwei Workshops abgehalten. Diese dienten der interessierten Öffentlichkeit als Diskussionsforen für die Studienergebnisse.

Ziel war es insbesondere, Handlungserfordernisse für die Naturschutz- und Umweltbildungspraxis aus den Ergebnissen abzuleiten. Schwerpunkte des ersten Workshops Ende November 2012 bildeten die Themen Umweltbildung, Energiewende und gesellschaftlicher Wandel.

Der zweite Workshop im Juni 2013 stellte nachhaltigen Konsum und die Handlungsbereitschaft der Bevölkerung zum Schutz der Natur und biologischen Vielfalt in den Fokus.

Titelbild Naturbewusstseinsstudie 2011
Fuchs in Baumhöhle – Titelbild Naturbewusstseinsstudie 2011

Naturbewusstseinsstudie 2009

Erfolgreiche und glaubwürdige Naturschutzpolitik benötigt valide Daten über Einstellungen, Wissen und Handeln der Bevölkerung in Bezug auf den Schutz der Natur und die Erhaltung der biologischen Vielfalt, kurz: Informationen zum Naturbewusstsein. Zu diesem Zweck wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und des Bundesamtes für Naturschutz eine erste umfassende und repräsentative Erhebung durchgeführt. Seit Oktober 2010 liegt die erste Naturbewusstseinsstudie als Veröffentlichung vor. Die Befragung fand im Frühsommer 2009 statt. Ziel war es, Informationen über Art und Umfang des Naturbewusstseins in der Bevölkerung allgemein, über das Naturbewusstsein in Abhängigkeit von unterschiedlichen Lebensstiltypen sowie über die Akzeptanz für die Ziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt zu erfassen. Insgesamt nahmen 2015 Personen ab vollendetem 18. Lebensjahr aus der gesamten Bundesrepublik an der Studie teil.

 

Weiterführende Publikationen zum Naturbewusstsein

Vertiefungsbericht Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus der Naturbewusstseinsstudie 2017

Im Rahmen einer Vertiefungsanalyse zur Naturbewusstseinsstudie 2017 (BMU/BfN 2018) wurden erstmalig systematisch und theoriegeleitet die psychologischen Kausalfaktoren persönlichen („Ich“) und gemeinschaftlichen („Wir“) Naturschutzhandelns untersucht. Die Analyse macht deutlich, dass sowohl Faktoren des persönlich-individuellen als auch des kollektiven Denkens und Erlebens mit Naturschutzintentionen und persönlichem Handeln in Beziehung stehen. Relevant sind hierbei einerseits persönliche Einstellungen (z. B. Kosten-Nutzen-Erwartungen), persönliches Problembewusstsein (Gefährdung der Natur) sowie ein Gefühl, persönlich verpflichtet zu sein, die Natur zu schützen. Andererseits geht erhöhtes Naturschutzhandeln damit einher, dass Menschen in ihrem selbstrelevanten sozialen Umfeld dieses Handeln als praktiziert und erwünscht erleben. In der Vergangenheit wurde das Naturschutzhandeln von Menschen häufig als individuelles Entscheidungsproblem begriffen, das im Wesentlichen durch persönliche Kosten-Nutzen-Überlegungen und persönliche Ethik bestimmt ist. Jüngere umweltpsychologische Arbeiten und die vorliegenden Ergebnisse der Naturbewusstseinsstudie 2017 sprechen dafür, dass diese Perspektive unvollständig und in Teilen irreführend ist. Es sind insbesondere drei Faktoren, von denen die kollektive Naturschutzmotivation einzelner Menschen abhängt: a. Identifikation mit einem Kollektiv bzw. einer sozialen Eigengruppe, b. Wahrnehmung einer naturschutzfreundlichen sozialen Norm innerhalb dieser Gruppe und c. die Einschätzung, dass diese Gruppe gemeinschaftlich handlungsfähig ist.

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Reanalyse der Naturbewusstseinsstudien 2009 bis 2015

Mit dem vorliegenden BfN-Skript 510 wurden die Annahmen, methodischen Merkmale und Messeigenschaften der Naturbewusstseinsstudien erstmals messzeitpunktübergreifend durch die Universität Leipzig (Lehrstuhl für Sozialpsychologie, Prof. Dr. Immo Fritsche) reanalysiert und vor dem Hintergrund aktueller umweltpsychologischer Forschung kritisch geprüft. Auf Basis der Analysen wurden Empfehlungen für die Gestaltung künftiger Studien abgeleitet.

Die Daten der Naturbewusstseinsstudien 2009, 2011, 2013 und 2015 liegen der Reanalyse zugrunde. Die Studien dienen dem Zweck, mehr über naturbezogene gesellschaftliche Diskurse und Einstellungen zu erfahren, Handlungsbereitschaften in der Bevölkerung abzuschätzen und Hinweise auf wirksame Strategien der Naturschutzkommunikation zu erhalten. Mithilfe der Erfassung von Naturbewusstsein, naturbezogenen Wissen und Einstellungen soll Naturschutzhandeln vorhergesagt und erklärt werden können.

Besonderes Augenmerk der Reanalyse stellen die Messgüte der Instrumente sowie der Zusammenhang mit persönlichen und sozialen Determinanten von Naturschutzverhalten dar. Es ließ sich zeigen, dass das Naturbewusstseinsmaß und der „Gesellschaftsindikator biologische Vielfalt“ überwiegend zuverlässige und valide Indikatoren naturfreundlicher Einstellungen sind. Jedoch werden darüber hinaus noch weitere Kausalfaktoren benötigt, um naturbewusstes Denken und Handeln in Zukunft noch besser erklären zu können. Zudem trägt insbesondere der Wissensindikator nur unwesentlich zur Aufklärung von Handlungsintentionen bei. Es wird empfohlen, in künftigen Studien eine noch differenziertere Erfassung des Naturbewusstseins vorzunehmen, um eine weitere Optimierung von Naturschutzkommunikation und –politik zu ermöglichen.

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