Rote Listen gefährdeter Biotoptypen, Tier- und Pflanzenarten sowie der Pflanzengesellschaften
Rote Listen sind Verzeichnisse ausgestorbener, verschollener und gefährdeter Tier-, Pflanzen- und Pilzarten, Pflanzengesellschaften sowie Biotoptypen und Biotopkomplexe.
Sie sind wissenschaftliche Fachgutachten, in denen der Gefährdungsstatus für einen bestimmten Bezugsraum dargestellt ist. Sie bewerten die Gefährdung anhand der Bestandsgröße und der Bestandsentwicklung
Rote Listen...
- dienen der Information der Öffentlichkeit über die Gefährdungssituation der Arten und Biotope
- sind als ständig verfügbares Gutachten Argumentationshilfe für raum- und umweltrelevante Planungen
- zeigen Handlungsbedarf im Naturschutz auf
- erhöhen den politischen Stellenwert des Naturschutzes
- sind Datenquelle für gesetzgeberische Maßnahmen und internationale Rote Listen
- dienen der Koordination des internationalen Naturschutzes
- dienen der Überprüfung des Erfüllungsgrades der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt und
- zeigen weiteren Forschungsbedarf auf
Rote Listen werden in der Regel von den Naturschutzverwaltungen erarbeitet bzw. herausgegeben.
In Deutschland sind vor allem die Roten Listen des Bundes und der Bundesländer von Bedeutung.
Rote Listen der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Ausgabe 2020 ff.
Die Roten Listen 2020ff. erscheinen sukzessive und werden als Einzelbände vom Bundesamt für Naturschutz in der Schriftenreihe „Naturschutz und Biologische Vielfalt“ herausgegeben. Die Erstellung der bundesweiten Roten Listen wird seit Dezember 2018 im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) durch das Rote-Liste-Zentrum koordiniert. Es ist am Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn angesiedelt und wird fachlich vom BfN betreut. Weitere Informationen zum Rote-Liste-Zentrum: https://www.rote-liste-zentrum.de.
Im Oktober 2020 wurde die erste Liste im neuen Zyklus veröffentlicht:
Band 170 (2): Säugetiere
Dieser Band ersetzt die Rote Liste der Säugetiere in Band 1 (Wirbeltiere) aus dem Jahr 2009. Aktuelle Hintergründe und Presseinformationen dazu finden Sie hier.
Rote Listen gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Ausgabe 2009 ff.
Die Roten Listen gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands werden fortlaufend etwa alle zehn Jahre aktualisiert. Zusätzlich zu den Druckwerken werden wichtige Daten der Roten Listen als ZIP-Datei für eine EDV-technische Nutzung zugänglich gemacht:
Rote-Liste-Kategorien, Kriterienklassen und besonders bedeutsame Zusatzinformationen für alle behandelten Taxa. Eine kurze technische Einführung enthält die mitgelieferte Datei liesmich.pdf.
Weitergehende Informationen, beispielsweise zur Referenz der Checklisten mit den etablierten Arten, zu den Datengrundlagen der Gefährdungsanalyse u.a. sind zum genauen Verständnis dieser Angaben unerlässlich. Dazu verweisen wir auf die u.a. Veröffentlichungen sowie die Methodik der Gefährdungsanalyse.
Bisher sind folgende Bände erschienen:
Band 70 (1): Wirbeltiere sowie Auswertung des Bandes 1
Band 70 (3): Wirbellose Tiere (Teil 1)
Band 70 (4): Wirbellose Tiere (Teil 2)