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Bundesamt für Naturschutz

Eberswalder Tal

Abgrenzung der Landschaft "Eberswalder Tal" (75900) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Eberswalder Tal" (75900), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Brandenburg
Landschaftsgroßeinheit
Norddeutsches Tiefland
Landschaftstyp
2.8 Andere waldreiche Landschaft
Landschafts-ID
75900
Fläche in km²
334 km2
Abgrenzung der Landschaft "Eberswalder Tal" (75900) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Eberswalder Tal" (75900), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Das Eberswalder Tal ist ein ehemaliges Urstromtal, das als Vorfluter für die Schmelzwasser diente. Es erstreckt sich in Ost-West-Richtung und wird begrenzt durch die Havelniederung im Westen und durch einen starken Abfall zum Oderbruch hin im Osten. Geprägt wird die Landschaft im wesentlichen durch den Finow-Kanal, der die Finow mit der Havel verbindet und dem Oder-Havel-Kanal und den angrenzenden Vegetationsflächen. Beide Kanäle, die in ihrem Verlauf dem Urstromtal folgen, sind durch Schleusen reguliert und lassen deshalb kaum noch eine Abwechslung in der Gewässerdynamik zu. Der Morphologie nach handelt es sich um eine teilweise von Dünen bedeckte Terrasse, die größtenteils aus Schmelzwassersanden aufgebaut ist. Der östliche Teil dieser Terrassse ist durch die Finow, die zur Oder entwässert, tief eingeschnitten. Im Bereich der Finowniederung herrschen Flachmoorböden vor. Die natürliche Vegetation, die aus Kiefernwald auf den Dünen und Erlenbruchwäldern auf den Flachmooren bestand, ist nur noch in Resten erhalten. Insgesamt zeigt sich eine von Wald (überwiegend Kiefernforsten) dominierte Landschaft, die von Grünland- und Ackerflächen unterbrochen wird. Daneben nehmen auch die Siedlungen, deren größter und dichtester Bereich Eberswalde-Finow bildet, einen flächenmäßig nicht unwesentlichen Teil ein.
Aufgrund der nur geringen bis mäßigen Bodengüte ist ein Großteil der Flächen Wald und wird forstwirtschaftlich genutzt. Größere Bereiche unterliegen auch einer ackerbaulichen Nutzung.
Von hoher naturschutzfachlicher Bedeutung sind Abschnitte im Bereich des Finowkanals bis zur Einmündung der Alten Finow. Diese Bereiche sind noch von Feuchtwiesen und Erlenbruchwäldern umgeben und sind Lebensraum des Fischotters. Sie wurden als FFH-Gebiet "Finowtal-Pregnitzfließ" gemeldet. Eine Unterschutzstellung als Naturschutzgebiet ist geplant. Der Werbellinkanalrest, der bei Marienwerder in den Finowkanal mündet, wurde ebenfalls als FFH-Gebiet (FFH "Werbellinkanal") gemeldet. Dieser größtenteils verlandete Kanal ist vor allem für Wasservögel und als Rückzugsgebiet für den Biber von Bedeutung. Größtes Schutzgebiet in der Landschaft ist das EU-Vogelschutzgebiet "Obere Havelniederung", darüber hinaus liegen Teile der Landschaft im Biosphärenreservat "Schorfheide-Chorin".

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
14,13 %
Vogelschutzgebiete
13,15 %
Naturschutzgebiete
6,92 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
0,98 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
22,12 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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