Schutz und Förderung der Mopsfledermaus
Schutz und Förderung der Mopsfledermaus in Deutschland
Hintergrund
In den 1950er bis 1970er Jahren kam es zu dramatischen Bestandseinbrüchen der Mopsfledermaus, die bis zum Aussterben der Art in den westlichen Bundesländern und in Westeuropa führten. Ursache war zum einen ein verringertes Nahrungsangebot, hervorgerufen durch die Intensivierung der Landwirtschaft und dem damit verbundenem Pestizideinsatz. Zum anderen kam es aufgrund der Devastierung der Wälder nach dem Krieg zu großen Quartiersverlusten. Die seltene Fledermausart überlebte nur in wenigen Reliktgebieten. Der bundesweite Erhaltungszustand der Art wurde daher als ungünstig eingestuft.
Projekt
Mit dem Projekt soll die Mopsfledermaus und ihr Lebensraum zukünftig besser geschützt und gefördert werden. Daher nimmt die bundesweite Analyse der Verbreitung und ein daraus abzuleitendes Habitatmodell eine zentrale Rolle im Projekt ein. Das Projektgebiet deckt hierfür den Verbreitungsraum der Mopsfledermaus in Deutschland ab und bezieht sowohl die Verbreitungszentren als auch die -ränder mit ein. Eine genetische Analyse der Populationsstruktur wird begleitend durchgeführt. Untersuchungen zur Lebensraumnutzung stellen die Grundlage für die Entwicklung und Umsetzung von flächenscharfen Schutzmaßnahmen in den Modellregionen dar. Die Maßnahmen sollen gemeinsam mit verschiedenen Nutzergruppen, insbesondere öffentliche und private Waldbesitzer, etabliert und für die bundesweite Umsetzung in der Fläche dokumentiert werden. Ein Schwerpunkt des Projektes bildet die bundesweite und regionale Informations- und Öffentlichkeitsarbeit, um haupt- und ehrenamtlichen Akteure weiterzubilden und zu vernetzen. In einem „Handbuch Mopsfledermaus“ soll das praxisrelevante Wissen zum Schutz der Art und die Ergebnisse des Verbundvorhabens zusammengetragen werden.