Wölfe in Deutschland – Vorstellung der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW)
Beschreibung
Hintergrund
Zur Beantwortung häufig gestellter Fragen rund um freilebende Wölfe in Deutschland stellt die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf auf ihrem Internetportal ausführliche Informationen für die Öffentlichkeit bereit. Zudem finden sich auf der Webseite viele aktuelle Daten zum Wolf, bspw. eine Zusammenstellung der Ansprechpersonen in den Bundesländern zum Herdenschutz oder eine Auflistung aller nachgewiesenen Wolfsterritorien. Auch die jährlichen Statusberichte mit einer Vielzahl weiterer Ergebnisse des Wolfsmonitorings der Bundesländer und der DBBW werden auf dem Internetportal kostenfrei der Öffentlichkeit zu Verfügung gestellt
Das Projekt
Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf ist nach Aufforderung des Bundestages 2019 verstetigt worden. Das Projektteam der DBBW verfügt über eine langjährige Erfahrung in der Erforschung wildlebender Wölfe und berät hierzu die Naturschutzbehörden der Bundesländer in allen auftretenden Fragen. Das Team arbeitet unter der Leitung des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz. Die Projektpartner sind das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierkunde, das LUPUS für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland sowie das Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt, Standort Gelnhausen.
Neben der Beratung der Bundesländer zum Wolfsmanagement und Monitoring hat die DBBW unter anderem die Aufgabe, die von den Naturschutzbehörden der Bundesländer übermittelten Daten zu Wölfen zu sammeln, zu bewerten und auf ihrer Webseite zu veröffentlichen. Die ermittelten Daten zu Wolfsvorkommen und Nachwuchs (Reproduktion) können von den Bundesländern tagesaktuell an die DBBW übermittelt und auf der eigens dafür eingerichteten Internetseite www.dbb-wolf.de der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Die von der DBBW aufbereiteten Daten werden jährlich durch das BfN veröffentlicht.
In den jährlichen Statusberichten zum Wolf in Deutschland werden auch die Forschungsergebnisse des Projektteams dargestellt. Dies sind bspw. die Erkenntnisse zu den Todesursachen der in Deutschland tot aufgefundenen Wölfe (Leibniz-IZW) oder die Ergebnisse der genetischen Untersuchungen von Wolfsproben im Referenzlabor für Luchs und Wolf (Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt, Standort Gelnhausen).
Auch die jährliche Erhebung und zusammenfassende Darstellung der in den Bundesländern angebotenen Möglichkeiten zur Finanzierung von Herdenschutzmaßnahmen sowie die Veröffentlichung der zuständigen Ansprechpersonen in den Bundesländern erfolgt durch die DBBW. Die jährliche Zusammenfassung beinhaltet auch die von den Bundesländern übermittelten Statistiken über die von Wölfen verletzten oder getöteten Nutztiere sowie Angaben zu Präventions- und Ausgleichszahlungen.
Im Rahmen der Arbeit der DBBW wurde eine Vielzahl an Veröffentlichungen zu den verschiedenen Themenbereichen rund um den Wolf erarbeitet. Diese betreffen u.a. die Einschätzung von Wolfsverhalten gegenüber Menschen (Skript 502), den Schutz von Nutztieren vor Wolfsübergriffen (Skript 530) und die Abschätzung der möglichen Anzahl von Wolfsterritorien (Skript 556). Allgemeine Informationen zur Biologie des Wolfs sind ebenfalls auf der Projektseite der DBBW zu finden.
Ausblick
Exakte und belastbare Daten und deren Veröffentlichung bilden bei der wissenschaftlichen und öffentlichen Debatte zu Zielen und Maßnahmen des Naturschutzes einen essentiellen Baustein. Dies gilt auch für die Beratung der in den Bundesländern zuständigen Stellen zum Wolfsmanagement und Monitoring, etwa bei speziellen Fragen zum Umgang mit dem Menschen gegenüber auffälligen Wölfen. Daher ist auch in Zukunft die regelmäßige Bereitstellung von bundesweit aufbereitenden Daten zum Wolf durch die DBBW notwendig. Auf dieser Basis wird ein fachgerechtes Management des Wolfs in Deutschland ermöglicht.