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Bundesamt für Naturschutz

BfN-Schriften 682 - Diskussionspapier: Fachempfehlung für eine bundesweite Signifikanzschwelle für Fledermäuse und Windenergieanlagen

Erneuerbare Energien
BfN-Schriften
Drehende Rotoren von Windenergieanlagen stellen eine Gefahr für Fledermäuse dar, sofern die Anlagen ohne Schutzvorkehrungen betrieben werden. Aufgrund der niedrigen Reproduktionsrate von Fledermäusen können bereits gering erhöhte Mortalitätsraten zu einem erhöhten Aussterberisiko führen. Angesichts der hohen Ausbauziele der Windenergieanlagen ist es deshalb notwendig, die Gefährdungen für Fledermäuse zu minimieren.
Autor*in
Markus Dietz, Anja Fritzsche, Adrian Johst und Nina Ruhl
Publikationsjahr
2024
Heft Nr.
682
Sprache
Deutsch
Seiten
114
ISBN
978-3-89624-444-4
DOI
10.19217/skr682

Beschreibung

Bisher existierte keine fachliche Herleitung für eine Schwelle, die als Grundlage bundesweit einheitlicher Regelungen für Abschaltungen von Windenergieanlagen zum Schutz von Fledermäusen herangezogen werden kann.

Innerhalb eines BfN Forschungs- und Entwicklungsvorhabens wurde auf Basis von Fachliteratur, Verwaltungsvorschriften und Gerichtsurteilen ein Entwurf für die Herleitung einer Signifikanzschwelle für die Tötung von Fledermäusen an Windenergieanlagen erarbeitet. Dieser schlägt einen bundeseinheitlichen Schwellenwert von < 1 Tier pro Anlage und Jahr vor. Nur so lassen sich mögliche negative Auswirkungen auf die Populationen einiger Fledermausarten verhindern.

Die Veröffentlichung der Empfehlung ist ein Beitrag zur Diskussion und Standardisierung, mit dem Anliegen eines möglichst naturverträglichen Ausbaus der Windenergienutzung.

Zudem enthält die Veröffentlichung nach Region und Jahreszeit differenzierte Abschaltvorgaben, mit denen die Abschaltungen von Windenergieanlagen zum Schutz von Fledermäusen zukünftig noch passgenauer auf ein notwendiges Maß reduziert werden können.

Um die Expertise verschiedener Interessengruppen in die Empfehlung einfließen zu lassen, wurde ein erster Entwurf der Fachempfehlung an verschiedene Akteure mit der Möglichkeit zur Stellungnahme versendet, darunter der Bundesverband Windenergie BWE. Der BWE hat sich nach Abgabe seiner Stellungnahme aus dem Konsultationsprozess zurückgezogen.

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