NaBiV Heft 124: Ökosystemfunktionen von Flussauen - Analyse und Bewertung von Hochwasserretention, Nährstoffrückhalt, Kohlenstoffvorrat, Treibhausgasemissionen und Habitatfunktion
Beschreibung
Entlang der Flüsse werden durch die Retentionsleistung der Auen als natürliche Überschwemmungsgebiete Vermögenswerte von 302 Mrd. Euro im Hochwasserfall geschützt. Auen halten jährlich bis zu 42.000 t Stickstoff und über 1.000 t Phosphor zurück und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Reinhaltung der Flüsse und zum Schutz von Nord- und Ostsee vor einer weiteren Überdüngung. Flussbegleitende Niedermoore und Auenwälder besitzen ein hohes Potenzial zum Treibhausgasrückhalt. Obwohl Flussauen zu den am stärksten gefährdeten Lebensräumen in Europa zählen, ist die Arten- und Lebensraumvielfalt der verbliebenen naturnahen Abschnitte enorm.
Die Auswertung bereits umgesetzter Auenrenaturierungen und Deichrückverlegungen an Flüssen verdeutlicht, dass die natürlichen Auenfunktionen in allen Fällen erheblich verbessert werden. Die Berechnungen belegen, dass naturnahe Auen und Gewässer die vielfältigen Funktionen im Naturhaushalt besser erfüllen als begradigte Vorfluter und intensiv genutzte Flächen.
Die Ergebnisse machen deutlich, dass intakte Flusslandschaften einen hohen gesellschaftlichen Nutzen erbringen und es auch aus ökonomischer Sicht gute Gründe gibt, sich für Maßnahmen des Gewässer- und Auenschutzes einzusetzen.