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Bundesamt für Naturschutz

ANK: Modellvorhaben "Auenland Elbmarsch" startet

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
Gewässer und Auen
Klimawandel
26.10.2023
Bonn/Berlin/Hamburg
Auen halten das Wasser in der Landschaft, sie beugen dadurch Dürren vor und bieten Rückhalteräume als vorbeugenden Hochwasserschutz. Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag für den natürlichen Klimaschutz. Das Projekt „Auenland Elbmarsch“ der Stiftung Lebensraum Elbe ist jetzt eines der ersten von insgesamt 14 Modellvorhaben, die im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) gefördert werden. Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat heute den Förderbescheid in Höhe von 6,9 Millionen Euro übergeben.
Übergabe des Förderbescheids
Bundesumweltministerin Steffi Lemke übergibt den Förderbescheid an Dr. Elisabeth Klocke von der Stiftung Lebensraum Elbe.

Die Stiftung Lebensraum Elbe setzt im Projekt „Auenland Elbmarsch – Herstellung eines tidebeeinflussten Nebengerinnes mit zahlreichen Kleingewässern“ auf etwa 100 Hektar Elbuferwiesen Maßnahmen zur Entwicklung artenreicher Auenlebensräume um. So erweitert sie einen vorhandenen Graben durch die Elbwiesen am Wehr Geesthacht zu einem etwa vier Kilometer langen, naturnahen Wiesenbach. Dieser soll die Tide- und die Mittelelbe künftig besser miteinander verbinden, die durch das Wehr künstlich voneinander getrennt sind. Im Unterlauf des Bachs entstehen gezeitenbeeinflusste Priele und Wattflächen. Künftig können Ebbe und Flut hier mehr Flächen erreichen – und sich so wertvolle Tide- und Auenlebensräume entwickeln. Auf den Elbwiesen sollen zudem Ruhezonen für gefährdete Wiesenbrüter entstehen.

Als ANK-Modellvorhaben soll „Auenland Elbmarsch“ wichtige Erkenntnisse bei der Umsetzung von Auenentwicklungsmaßnahmen liefern, die auf andere Renaturierungsprojekte mit ähnlicher Problematik übertragen werden können. Die modellhafte Erprobung der Planungs- und Abstimmungsabläufe mit den verschiedenen Akteur*innen vor Ort und in den beteiligten Behörden soll helfen, zukünftige weitere Fördermaßnahmen im ANK Handlungsfeld 2 – Naturnaher Wasserhaushalt mit lebendigen Flüssen, Seen und Auen – effizient und schnell in die Förderung zu bringen. So wird unter anderem modellhaft gezeigt, wie eine enge Zusammenarbeit von Naturschutz und Wasserwirtschaft aussehen kann, um den Herausforderungen des Klimawandels integrativ und nachhaltig zu begegnen. Darüber hinaus können die Erkenntnisse aus der Umsetzung des Modellprojektes genutzt werden, um die Maßnahmen an weiteren Fließgewässern voranzubringen.

Das Vorhaben „Auenland Elbmarsch“ leistet mit seinen Maßnahmen einen wertvollen Beitrag zum natürlichen Klimaschutz und ist gleichzeitig auch ein wichtiger Baustein für einen Biotopverbund von nationaler Bedeutung im Rahmen des Blauen Bandes Deutschland.

Hintergrund

Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) will die Bundesregierung entscheidend dazu beitragen, den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland deutlich zu verbessern und so ihre Resilienz und ihre Klimaschutzleistung zu stärken. Neben Treibhausgasminderung und Negativemissionen wird auch ein Beitrag zur Klimaanpassung erreicht. Die Natur an Land und im Meer soll besser geschützt und widerstandsfähiger werden, um dauerhaft zu den nationalen Klimaschutzzielen beizutragen. Die Land- und Forstwirtschaft soll nachhaltig werden und mehr Raum lassen für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt auf den bewirtschafteten Flächen. Natürlicher Klimaschutz und der erforderliche Ausbau erneuerbarer Energien sollen eng aufeinander abgestimmt und mögliche Synergien genutzt werden. Das Vorhaben „Auenland Elbmarsch“ ist eines der ersten Modellprojekte, das das Bundesumweltministerium im Rahmen des ANK fördert.

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