Wesentlich war dabei die breite Beteiligung von Bürger*innen durch eine Online-Bewertung von repräsentativen Landschaftsfotos aus ganz Deutschland, die das Expert*innenwissen ergänzte. So werden subjektiven Eindrücke zu objektiv und statistisch vergleichbaren Daten bzw. Karten, die Planungen verbessen können. Im Mittelpunkt des F+E-Projekts stand die grundlegende Begrifflichkeit des Bundesnaturschutzgesetzes – die zu schützende „Eigenart, Vielfalt und Schönheit“ einer Landschaft. 

Marco Kugel, Regisseur und Kameramann, war von dem Thema so fasziniert, dass er mit seinem neuen Film der Frage der Schönheit der Landschaft nachgegangen ist. Von 2018 bis 2021 begleitete er das Projektteam um Prof. Dr. Michael Roth (HS für Wirtschaft und Umwelt, Nürtingen-Geislingen) mit der Kamera bei der Weiterentwicklung der Bewertungsmethode „vor Ort“. In gänzlich unterschiedlichen Landschaften in Brandenburg, am Niederrhein, im Schwarzwald, in Hamburg und an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste kommen u. a. Anwohner*innen, Vertreter*innen der Bundesnetzagentur, des Ministeriums für Landschaft und Umwelt des Landes Brandenburg, des Schwarzwaldvereins und des Umweltamtes für den Kreis Oder-Spree zu Wort.

Durch die eindrucksvollen Bilder und die zahlreichen Einspielungen von Interviews zu verschiedenen Beispielen, für die die Methode weiterentwickelt wurde, regt der Film zur Diskussion über landschaftliche Schönheit und den Umgang damit – nicht nur in Planungsverfahren – an. Unterlegt durch viele Landschaftsaufnahmen entstand so ein vielschichtiger Film, der die aktuelle Diskussion zum Umgang mit Eingriffen in die Landschaft thematisiert, anregt und bereichert.

„Die Karte der Schönheit“, Dokumentarfilm von Marco Kugel, Deutschland 2018–2022, Erstausstrahlung am 17.04.2023, 22:25–23:50 Uhr 3Sat (Uraufführung auf der Dokumentarfilmwoche Hamburg 2022); ab 16.04.2023 in der Mediathek von 3Sat und ZDF abrufbar.