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Bundesamt für Naturschutz

Gemeinsame Vision für die UNESCO-Welterbestätte Buchenwälder

Presse
Internationale Zusammenarbeit
Internationale Naturschutzakademie
07.06.2024
Bonn/Insel Vilm
Die Zukunft der transnationalen UNESCO-Welterbestätte „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ stand im Mittelpunkt einer internationalen Tagung, die am 22. und 23. Mai an der Internationalen Naturschutzakademie (INA) auf der Insel Vilm stattgefunden hat.
Teilnehmer der Tagung beim Rundgang über die Insel Vilm
Bestandteil der internationalen Tagung: ein Rundgang über die Insel Vilm

Die Zukunft der transnationalen UNESCO-Welterbestätte „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ stand im Mittelpunkt einer internationalen Tagung, die am 22. und 23. Mai an der Internationalen Naturschutzakademie (INA) auf der Insel Vilm stattgefunden hat. 

Der Verwaltungsausschuss der Weltnaturerbestätte Buchenwälder hatte sich für die Tagung zum Ziel gesetzt, den Nutzen und möglichen Inhalt einer Mehrjahresstrategie für die gemeinsame Stätte zu eruieren. Zukünftig sollen die Aktivitäten der insgesamt 18 Mitgliedsstaaten unter einer gemeinsamen Vision harmonisiert werden. Zudem braucht es mehr Klarheit über die Prioritäten der nächsten 5 bis 10 Jahre. Basis für die Diskussion der 19 Teilnehmenden aus 12 Mitgliedsstaaten bildete der UNESCO Leitfaden „Enhancing our Heritage Toolkit 2.0“.

Die Diskussionen fokussierten sich auf folgende Aspekte: den herausragenden universellen Wert der Stätte und die Werte und Attribute die diesen Wert ausmachen, Faktoren, die aktuell und zukünftig diese Attribute beeinträchtigen könnten, die Gestaltung von Pufferzonen, Governance, die rechtlichen Rahmenbedingungen und den Managementplanungskontext. Insbesondere Managementansätze und rechtliche Rahmenbedingungen auf nationaler und regionaler Ebene unterscheiden sich zwischen den Mitgliedsstaaten deutlich. Die Teilnehmenden waren sich deshalb einig, dass eine Mehrjahresstrategie umso wichtiger ist, um die verschiedenen Rahmenbedingungen zusammenzubringen und den gemeinsamen universellen Wert der Buchenwälder langfristig zu schützen. 

Der Workshop knüpft an die ersten Schritte der gemeinsamen Welterbestätte Buchenwälder an, die bereits 2005 an der INA begonnen haben. Im Rahmen der damals gestarteten INA Veranstaltungsreihe zum Thema „Mitteleuropäisches Weltnaturerbe und Kulturlandschaften in der Zukunft“ und weiteren europäischen Fachtagungen wurde die Initiative für eine gemeinsame Nominierung mit anderen europäischen Staaten mit Buchenwaldvorkommen durch das Bundesamt für Naturschutz begleitet.

Hintergrund

Nach Anerkennung der slowakisch-ukrainischen Buchenwald-Weltnaturerbestätte im Jahr 2007 hat das UNESCO-Welterbekomitee eine Erweiterung durch das deutsche Buchenwaldcluster „Alte Buchenwälder Deutschlands“ im Jahr 2011 bestätigt. Bei diesem Cluster handelt es sich um ausgewählte Gebiete der Nationalparke Kellerwald-Edersee in Hessen, des Nationalparks Hainich in Thüringen und der Nationalparke Jasmund und Müritz in Mecklenburg-Vorpommern sowie um das Totalreservat Grumsin im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin in Brandenburg. Mittlerweile umfasst die transnationale Stätte „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ insgesamt 18 Staaten und 94 Teilgebiete mit einer Fläche von 100.000 Hektar. Der Fokus in der Welterbestätte ist es, Bedrohungen auszuschließen, gemeinsame Projekte, zum Beispiel in Forschung und Bildung, umzusetzen und damit der globalen Verantwortung, alle Primär- und Urwälder dauerhaft zu sichern, gerecht zu werden. Zusammenarbeit und Unterstützung über die Grenzen hinweg sind bei dieser Welterbestätte mit so vielen beteiligten Staaten und Teilgebieten extrem wichtig.

Das Bundesamt für Naturschutz, konkret das Fachgebiet „Internationaler Naturschutz“, vertritt die Bundesrepublik Deutschland gemeinsam mit Vertreter*innen des Bundesumweltministeriums (Referat N III 3 Waldschutz und nachhaltige Waldbewirtschaftung, Wildnis, Wiederherstellung der Natur) und des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (Referat 43 Naturschutzförderung, Nationale Naturlandschaften) im gemeinsamen Verwaltungsausschuss der UNESCO-Welterbestätte Buchenwälder und wird die Entwicklung der Mehrjahresstrategie mitbegleiten.

Die laufenden Aktivitäten dienen der Erfüllung von Verpflichtungen aus der UNESCO-Welterbekonvention mit Bezug auf Naturerbestätten. Die Bundesrepublik Deutschland hatte die Konvention 1972 ratifiziert. Inzwischen sind 3 deutsche Naturerbestätten auf der Welterbeliste eingetragen: Fossillagerstätte Grube Messel, Buchenwälder und Wattenmeer.

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