Zum Tod von Klaus Töpfer
Klaus Töpfer galt als einflussreicher Umweltpolitiker in Deutschland und als vielseitiger Umweltexperte weltweit. Nach politischen Stationen im Saarland und Rheinland-Pfalz war der CDU-Politiker von 1987 bis 1994 Bundesumweltminister in der Regierung von Helmut Kohl.
Nach der deutschen Wiedervereinigung eröffnete Töpfer am 6. Oktober 1990 die Internationale Naturschutzakademie Insel Vilm (INA), die seit 1993 Teil des Bundesamtes für Naturschutz ist. Seit Gründung der INA bestand eine besondere Verbindung zur Insel Vilm. Töpfer wurde Schirmherr des Klaus-Toepfer-Fellowships, das zu den erfolgreichsten Programmen der Internationalen Naturschutzakademie zählt. Nachwuchskräften im Naturschutz aus Osteuropa, dem Kaukasus und Zentralasien ermöglicht das Programm seither eine berufsbegleitende Weiterbildung. Zuletzt im September 2023 begrüßte er neue Stipendiat*innen und tauschte sich interessiert und engagiert mit ihnen über globale Umweltprobleme, Lösungsansätze und die Perspektiven der einzelnen Länder aus.
BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Klaus Töpfer war ein Pionier des nachhaltigen Denkens mit beharrlichem umweltpolitischem Engagement. Mit ihm geht eine starke Stimme, die den Naturschutz in Deutschland und international über Jahrzehnte geprägt hat. Das BfN verdankt Klaus Töpfer die Internationale Naturschutzakademie und seinen Standort auf der Insel Vilm.“
Töpfer war maßgeblich am Erfolg der UN-Umweltkonferenz in Rio de Janeiro 1992 beteiligt und förderte eine intensive bilaterale Umweltzusammenarbeit zwischen Deutschland und vielen der neu entstehenden Länder Osteuropas, des Kaukasus und Zentralasiens.
Ab 1998 übernahm er das Amt des Exekutivdirektors des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) in Nairobi. Als Pionier des nachhaltigen Denkens und für sein innovatives und beharrliches umweltpolitisches Engagement wurde Töpfer mit verschiedenen Umweltpreisen, mehreren Ehrendoktorwürden, dem Bundesverdienstkreuz und 2008 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis für sein Lebenswerk geehrt. Auch in fortgeschrittenem Alter beteiligte er sich immer noch aktiv an nationalen und internationalen Diskussionen über Umweltfragen und Nachhaltigkeit. Er hielt Vorträge in Shanghai, war Teil eines Beratungsgremiums in China und Executive Director des Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. (IASS).