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Bundesamt für Naturschutz

Truppenübungsplatz Lieberose

Abgrenzung der Landschaft "Truppenübungsplatz Lieberose" (82602) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Truppenübungsplatz Lieberose" (82602), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Brandenburg
Landschaftsgroßeinheit
Norddeutsches Tiefland
Landschaftstyp
2.1 Reine Waldlandschaft
Landschafts-ID
82602
Fläche in km²
279 km2
Abgrenzung der Landschaft "Truppenübungsplatz Lieberose" (82602) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Truppenübungsplatz Lieberose" (82602), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Der Truppenübungsplatz Lieberose ist der im Osten gelegene ausgegrenzte Teil der Lieberoser Hochfläche. Die Landschaft liegt in einer eiszeitlich geprägten Moränenlandschaft und wird neben den Kiefernwäldern von ausgedehnten Sandheiden, sowie nährstoffarmen Heidemooren und -seen geprägt. Durch die jahrzehntelange militärische Nutzung wurden weite Flächen entwaldet. Heute werden diese Bereiche von großflächigen Heide- und Trockenbiotopen, sowie lichten Vorwaldstrukturen eingenommen. Daneben breiten sich ausgedehnte Nadelwälder, überwiegend Kiefernforste, aus. Insgesamt konnten sich durch die Nutzung als militärischer Übungsplatz und dem sich damit ergebenden Schutz vor einer Erholungs- und Freizeitnutzung eine Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen und Biotopstrukturen entwickeln. Hier konnten sich Tier- und Pflanzenarten halten, die anderenorts durch die nach dem 2. Weltkrieg einsetzende intensive landschaftliche Nutzung bereits verschwunden sind. Es entstand eine ökologisch wertvolle und reizvolle Sandoffenlandschaft mit einem breiten Spektrum von Sandheiden, das von vegetationslosen dünenähnlichen Flugsandflächen über Silbergrasfluren bis hin zu ausgedehnten Heideflächen, die sich bereits stellenweise wiederbewalden, reicht. Hervorzuheben sind die beiden großen Heidegebiete im Norden und Südwesten der Landschaftseinheit.
Die vorhandenen Kiefernwälder unterliegen einer forstwirtschaftlichen Nutzung. Die großen Heideflächen, die aufgrund der Aufgabe der militärischen Nutzung durch Verbuschung bedroht sind, werden durch eine Schafbeweidung offengehalten.
Die Lieberoser Heide ist eine der letzten ökologisch intakten Großräume in der intensiv genutzten und zersiedelten Kulturlandschaft Norddeutschlands. Aus diesem Grund wurden auch fast 80% der Landschaft als FFH- oder Vogelschutzgebiet gemeldet. Von herausragender Bedeutung sind innerhalb der Natura2000-Gebiete die NSG "Lieberoser Heide" und "Reicherskreuzer Heide und Schwansee". Hier werden großflächige Heide- und Sandflächen, sowie Kesselmoore, Seen und Waldflächen geschützt. Neben der komplexen Biotopausstattung liegt ihr Wert vor allem auch in der Großflächigkeit und Unzerschnittenheit des Gebietes. Hervorzuheben sind die für das NSG "Lieberoser Endmoräne" nachgewiesenen Vorkommen der vom Aussterben bedrohten Arten, wie Sumpf-Glanzkraut (Liparis loeselii) oder Sumpf-Weichwurz (Malaxis paludosa). Darüber hinaus wurden insgesamt 120 Vogelarten erfaßt, von denen 39 in der Roten Liste Brandenburgs zu finden sind. Mehrere Moore befinden sich in einer günstigen Situation, da massiver Grundwasseranstieg zu einer Belebung des Moorwachstums geführt hat. Diese Moore beherbergen eine Vielzahl weitere seltener und gefährdeter Arten und sind von hoher naturschutzfachlicher Wertigkeit.

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
40,26 %
Vogelschutzgebiete
77,47 %
Naturschutzgebiete
33,52 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
0 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
78,42 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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