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Bundesamt für Naturschutz

Boreo-alpines Grasland auf Silikatsubstraten

Subalpines bis nivales natürliches oder naturnahes Grasland auf Silikatgesteinen. Dazu gehören die Krummseggenrasen (Caricetea curvulae) und subalpin-alpine Borstgrasrasen (Nardion strictae), d. h. borstgrasreiche Extensivweiden der Alpen einschließlich Übergängen zu Silikat-Schneetälchen.

Natura 2000-Code
6150

Beschreibung

Zum Lebensraumtyp gehört natürliches oder naturnahes Grasland (Borstgrasrasen, Krummseggenrasen, Schneetälchen) auf saurem Gestein im Bereich oberhalb der Waldgrenze. Die Böden sind sehr flachgründig und z. T. lange schneebedeckt. Die Standorte sind häufig dem Wind direkt ausgesetzt.

Verbreitung

Der Lebensraumtyp ist in Deutschland weitestgehend auf die bayerischen Alpen beschränkt (z. B. Allgäuer Hochalpen, Chiemgauer Alpen, Ammergebirge). Daneben gibt es noch kleine Vorkommen im Bereich des Hochschwarzwalds am Feldberg und Belchen.

Gefährdung

Gefährdungsfaktoren für den Lebensraumtyp sind neben Schad- und Nährstoffeintrag die intensive touristische Nutzung durch z. B. Skisport, Wandern und Bergsteigen (Trittbelastung) und die Intensivierung der Hochlagenbeweidung.

Schutz

Zum Schutz des Lebensraumtyps sollte die touristische Nutzung der Flächen durch geeignete Managementmaßnahmen so geregelt werden, dass negative Einflüsse möglichst ausgeschlossen werden. Die Beweidung dieses hochgelegenen Grünlandes sollte nur extensiv erfolgen.

Kartierungshinweise

Abgrenzungskriterium ist das Vorkommen von Vegetation der aufgeführten Syntaxa (Nardion: nur Siversio-Nardetum strictae). Die Hochlagen-Borstgrasrasen der Mittelgebirge sind i.d.R. durch das Fehlen von subalpinen und alpinen Florenelementen gekennzeichnet und die regionalen Ausbildungen der Hochlagen-Borstgrasrasen im Hochschwarzwald, Harz, Bayerischen Wald sind unter dem Lebensraumtyp Artenreiche Borstgrasrasen (6230) gefasst.

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