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Bundesamt für Naturschutz

Feuchte Dünentäler

Feuchte Senken und Deflationsmulden in Dünensystemen als komplexer Lebensraum mit ihren permanenten oder temporären Gewässern, Zwergbinsen-Pionierformationen, Vermoorungen, feuchtem Grasland, Röhrichten und Großseggenrieden, feuchten Heiden etc.

Natura 2000-Code
2190

Beschreibung

Zum Lebensraumtyp gehören feuchte Senken und Ausblasungsmulden in Küstendünenbereichen auf meist noch basenreichen Sanden. Der Standort kann rein grund- oder brackwasserbeeinflußt sein. Es kommen sehr unterschiedliche Biotoptypen wie permanente oder temporäre Gewässer, Vermoorungen, Zwergbinsenvegetation, feuchte Heiden, Röhrichte oder Großseggenrieder vor. Der Lebensraumtyp kann als Biotopkomplex ausgebildet sein.

Verbreitung

An der Nordsee haben feuchte Dünentäler ihren Schwerpunkt auf den ost- und nordfriesischen Inseln. An der Festlandsküste sind sie fast verschwunden. Für die Ostseeküste liegen bemerkenswerte Vorkommen auf dem Darß und auf Hiddensee.

Gefährdung

Hauptgefährdungsursachen sind Trinkwasserentnahme (starke Verluste v. a. auf den Inseln), andere Formen der Entwässerung und Nährstoffeintrag in die empfindlichen nährstoffarmen Biotope auf Sandböden, sowie Freizeitnutzung und Überbauung.

Schutz

Eine Pflege der Dünentäler ist nicht erforderlich. Ein konsequenter Schutz vor Entwässerung (ggf. Beschränkungen der Trinkwasserentnahmemenge auf den Inseln) und Eutrophierung ist erforderlich. Überbauungen oder anderweitige direkte Vernichtungen sind auszuschließen.

Kartierungshinweise

Abgegrenzt werden feuchte bis nasse Dünentäler der Küstendünen mit aquatischer, amphibischer oder terrestrischer Vegetation der aufgeführten Biotoptypen / Syntaxa. Dünentäler mit dominanter Beteiligung von Holzgewächsen sind ausgeschlossen und können in den Lebensraumtypen Küstendünen mit Salix repens-Gebüschen (2170), Graudünen mit Sanddorn-Gebüschen (2160) oder Küstendünen mit Calluna-Heiden (2150) bzw. Empetrum nigrum-Küstenheiden (2140) erfasst werden.

Die Abgrenzung soll anhand des Vorkommens von Feuchte anzeigenden Vegetationstypen erfolgen. Der Lebensraumtyp kommt oft nur kleinflächig ausgebildet inmitten von Vorkommen anderer Lebensraumtypen der Küstendünen vor.

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