Subalpine und alpine Kalkrasen
Natürliche und naturnahe alpine und subalpine Rasen auf Kalkuntergrund. Dazu gehören die Rostseggenrasen (Caricion ferrugineae) auf tiefgründigen Böden, die alpischen Blaugrasrasen (Seslerion variae) auf flachgründigen Kalksteinböden und an den windgefegten Graten die Nacktriedrasen (Elynetalia) und Übergänge zu basischen Schneetälchen (Arabidetalia caeruleae).
Beschreibung
Der Lebensraumtyp umfasst natürliche und naturnahe Rasen auf Kalkuntergrund oberhalb der Waldgrenze. Dazu gehören die Rostseggenrasen auf tiefgründigen Böden, die Blaugrasrasen auf flachgründigen Böden und an besonders windgefegten Stellen die Nacktriedrasen. Schneetälchen auf basenreichen Grund treten meist kleinflächig in Mulden im Komplex mit anderen Typen auf und gehören mit zum Lebensraumtyp.
Verbreitung
Subalpine und alpine Kalkrasen sind in Deutschland auf die nördlichen Kalkalpen (z. B. Nationalpark Berchtesgaden, Karwendelgebirge) und den Naturraum "schwäbisch-bayerische Voralpen" (z. B. Ammergebirge, Mangfallgebirge, nördliche Chiemgauer Alpen) beschränkt
Gefährdung
Gefährdungsfaktoren für den Lebensraumtyp sind neben Schad- und Nährstoffeintrag die intensive touristische Nutzung durch z. B. Skisport, Wandern und Bergsteigen (Trittbelastung) und die Intensivierung der Hochlagenbeweidung.
Schutz
Zum Schutz des Lebensraumtyps sollte die touristische Nutzung der Flächen durch geeignete Managementmaßnahmen so geregelt werden, dass negative Einflüsse möglichst ausgeschlossen werden. Die Beweidung dieses hochgelegenen Grünlandes sollte nur extensiv erfolgen.
Kartierungshinweise
Abgrenzungskriterium ist das Vorkommen von Vegetation der aufgeführten Syntaxa. Bestände mit nennenswerten Anteilen an Sträuchern oder Zwergsträuchern sind ggf. zu den Lebensraumtypen Heiden der subalpinen bis alpinen Stufe (4060) bzw. Gebüsche und Krummholz der subalpinen Stufe mit Pinus mugo oder Rhododendron hirsutum (4070) zu stellen.