Berkelstadt Coesfeld – Das Flussmotiv im Zentrum nachhaltiger Entwicklung
Worum geht es?
Ökologische Aufwertung und ansprechende Gestaltung an innerstädtischen Flussläufen
Bis zum Jahr 2027 soll die Berkel die Kriterien der EU-Wasserrahmenrichtlinien erfüllen: ökologisch wertvoll, durchgängig und hochwassersicher. Um die unzureichende ökologische Qualität sowie Zugänglichkeit zum Fluss zu verbessern, wurden im Rahmen der Regionale 2016 die drei Flussläufe Umflut, Fegetasche und Innenstadtberkel in den Fokus gerückt. So wird mithilfe der Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen die Berkel als wichtiges Biotop anerkannt und ihr Umfeld als attraktiver Lebensraum weiterentwickelt. Die Fegetasche und die Umflut werden als „NaturBERKEL“ naturnah gestaltet, während die Innenstadtberkel unter dem Namen „UrbaneBERKEL“ durch neue Aufenthaltsmöglichkeiten und direkte Zugänge zum Wasser einen neuen Erlebnischarakter erhält.
Umsetzung von Teilprojekten zur Realisierung von Entwicklungs- und Aufwertungszielen
Das Projekt unterscheidet zwei Planungsabschnitte: die UrbaneBERKEL realisiert eine moderne städtebauliche Gestaltung. Neue Sitzmöglichkeiten entlang des Ufers, eine neue Treppenanlage, neumodellierte flache Ufer, ein themenspezifischer Wasserspielplatz, Möglichkeiten zur Flussquerung und ein barrierefreier Schlossparkrundweg dienen nun der Erholung und machen den Altverlauf der Berkel erlebbar. Im Projektabschnitt NaturBERKEL wurde die „Fegetasche“ durchgängig umgebaut und ökologisch aufgewertet. Der ehemalige Absturz der Fegetasche wurde in eine Sohlgleite umgebaut und Totholz gesichert in den Flusslauf eingebracht. Ein ehemaliges Wehr wurde zu einer Fischaufstiegsauflage umgebaut und attraktiv gestaltet. Zur Sicherstellung des Hochwasserschutzes und als Strahlursprung soll ein naturnahes Hochwasserrückhaltebecken angelegt werden.
Wie wurde es gemacht?
Interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche und Akteursgruppen
Die Stadt Coesfeld bemühte sich um eine ausdifferenzierte Förderkulisse, angepasst an die jeweiligen Ziele der Teilmaßnahmen: durch die Differenzierung von „NaturBERKEL“ und „UrbaneBERKEL“ konnten Maßnahmen zur Verbesserung der Resilienz und zur Anpassung an den Klimawandel ebenso verwirklicht werden wie die gestalterische Aufwertung im Innenstadtbereich. Das Projekt wurde durch zahlreiche Fachbereiche entwickelt, unter anderem das Abwasserwerk, die städtische Kulturabteilung und das Stadtmarketing. Begleitend zu den Teilprojekten fand eine intensive Öffentlichkeitsarbeit statt, durch die relevante Akteursgruppen frühzeitig in die Planung einbezogen werden konnten und Bürger*innen die Vorhaben in Veranstaltungen vermittelt wurden.
Regionale Kooperationen und proaktive Kommunikation der Entwicklungsziele
Die Stad Coesfeld hat die Herausforderungen des urbanen Wandels proaktiv adressiert und ein Gesamtkonzept entwickelt, in dem Maßnahmen zur Verbesserung der biologischen Vielfalt und der Aufenthaltsqualität inbegriffen sind. Das Coesfelder Projekt steht mittlerweile für eine neue Kultur der Zusammenarbeit entlang der Berkel, die im Zuge des NRW-Strukturförderprogramms Regionale 2016 entstanden ist. Durch diese Zusammenarbeit entsteht ein großer Abstimmungsbedarf mit Verantwortlichen anderer Kommunen, Akteursgruppen und Projektträger*innen, der von der gegründeteten Berkel-Arbeitsgemeinschaft in fruchtbare, neue Kooperationen übertragen wurde. Für das Gelingen wurde das Konzept der BerkelSTADT offen an die Akteursgruppen kommuniziert und durch die Bürger*innen schnell angenommen.
Fördermix aus Mitteln der Kommune, des Landes und des Bundes
Die Maßnahmen wurden durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Coesfeld finanziert.