FKZ 3524830101

Hintergrund

Feuchtgebiete erfüllen eine Vielzahl ökologischer Funktionen. Sie sind artenreiche Lebensräume, sie speichern und reinigen Wasser, schützen uns vor Hochwasser und Dürren, tragen zum Klimaschutz bei und bieten uns wertvolle Erholungsräume. Doch trotz ihres enormen Wertes sind viele dieser wichtigen Ökosysteme bedroht. Die internationale Feuchtgebietskonvention (Ramsar Konvention) ist das älteste internationale Umweltabkommen und bietet wichtige Instrumente, um den Feuchtgebietsschutz weltweit zu stärken. Als eine von nunmehr 172 Vertragsparteien der Konvention verpflichtet sich die Bundesrepublik Deutschland seit 1976, Feuchtgebiete zu erhalten, zu schützen und nachhaltig zu nutzen. Deutschland hat von den weltweit über 2500 Gebieten 35 Gebiete als Feuchtgebiete internationaler Bedeutung ausgewiesen.

Projekt

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Inkrafttretens der internationalen Feuchtgebietskonvention (Ramsar Konvention) in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2026 soll die Öffentlichkeit verstärkt für den Wert gesunder Feuchtgebiete und die Bedeutung des Feuchtgebietsschutzes sensibilisiert werden.

Dies wird über drei Hauptkomponenten erreicht:

1. Erstellung einer Broschüre und einer bundesweiten Wanderausstellung zu den Feuchtgebieten internationaler Bedeutung in Deutschland 

   Feuchtgebiete umfassen eine große Bandbreite an wertvollen Lebensräumen – von Mooren und Sümpfen, über Auen und Seen bis hin zu flachen Küstengewässern. Mithilfe des Projekts wird die breite Öffentlichkeit über die Bedeutung von Feuchtgebieten, ihre wichtigen ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Funktionen, als auch die Notwendigkeit sie zu schützen, wiederherzustellen und nachhaltig zu nutzen, informiert. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den 35 als „international bedeutend“ ausgezeichneten Gebieten Deutschlands mit einer Gesamtfläche von fast 870.000 Hektar, also ca. 1,2 Millionen Fußballfeldern. Ein Großteil der geschützten Fläche liegt im Wattenmeer. Weitere bedeutende Gebiete befinden sich in der Vorpommerschen Boddenlandschaft, entlang der Flüsse Donau, Elbe und Rhein, in den bayerischen Voralpen und den norddeutschen Mooren.

2. Identifizierung von Städten und Kommunen, die sich besonders für den Feuchtgebietsschutz einsetzen 

   Unter der Ramsar-Initiative "Wetland Cities" sind weltweit bereits 74 Städte in 27 Ländern ausgezeichnet worden, welche sich in besonderer Weise für den Schutz, die Wiederherstellung und die nachhaltige Nutzung von Feuchtgebieten einsetzen und auch die städtische Bevölkerung mit einbeziehen. Diese Initiative ist eine Antwort auf die Urbanisierung als einen der Megatrends unserer Zeit und betont die Bedeutung von Partnerschaften zwischen Stadtverwaltungen, lokalen Gemeinschaften, Naturschutzverbänden, Bildungseinrichtungen und anderen relevanten Akteuren. Mithilfe eines Flyers wird die Initiative auch in Deutschland bekannt gemacht und anhand einer Potentialstudie werden deutsche Städte und Gemeinden identifiziert, welche als „Wetland City“ offiziell nominiert werden und dadurch zukünftig als Leuchtturm-Städte, also als gute Beispiele, fungieren können.  

3. Bundesweite Kommunikationskampagne 

   Eine Kommunikationskampagne wird in enger Zusammenarbeit mit Ramsar-Gebietsakteuren umgesetzt, um die Sichtbarkeit des Projekts und seiner Ziele zu erhöhen und möglichst viele Menschen deutschlandweit zu erreichen.

Ausblick

Das Projekt zeigt auf, wie die Bedeutung von Feuchtgebietsschutz durch die Umsetzung der internationalen Feuchtgebietskonvention in die Gesellschaft getragen werden kann. Die Produkte, die im Rahmen des Projekts erarbeitet werden, werden im Jubiläumsjahr 2026 und darüber hinaus, im Rahmen von verschiedensten Veranstaltungen, aber auch besonders vor Ort in den Gebieten genutzt werden. Sie werden dazu beitragen Akzeptanz für die vielfältigen Maßnahmen zu schaffen, welche sich deutschlandweit im Feuchtgebietsschutz in der Umsetzung befinden, auch z.B. im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz. Der Fokus auf den urbanen Feuchtgebietsschutz wird zusätzlich Städte und Kommunen sensibilisieren den Feuchtgebietsschutz in der Stadtplanung stärker zu berücksichtigen.