Kommunale Biodiversitätsstrategie für Remscheid
KBS Remscheid – Werkzeuge für die biologische Vielfalt
Hintergrund
Remscheid ist Teil des bergischen Städtedreiecks und gehört mit einer Einwohnerzahl von etwas über 111.000 Einwohnern zu den Großstädten. Landschaftlich ist die Industriestadt geprägt von Flüssen, Talsperren, Tälern, intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen sowie einem Waldanteil von rund 30 Prozent. Knapp zehn Prozent des Stadtgebietes sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Viele für die Artenvielfalt besonders wertvolle, extensiv genutzte Offenland-Biotope kommen in Remscheid nur noch sehr selten vor. Einige Amphibien- und Reptilien-Arten sind in Remscheid ausgestorben. Negative Bestandsentwicklung gibt es vor allem auch bei den Agrar-Vogelarten sowie Insektenarten.
Projekt
Die Stadt Remscheid wird erstmals eine kommunale Biodiversitätsstrategie (KBS) erstellen. Für die Erstellung der Strategie und die Durchführung der Beteiligungs- und Abstimmungsprozesse und der Umsetzung erster Maßnahmen wird eine Biodiversitätsmanagerin bzw. ein Biodiversitätsmanager eingestellt.
Neben dem zentralen Projektziel der Erstellung einer KBS ist ein weiteres Ziel die zeitnahe Durchführung von konkreten Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität in Remscheid. Die KBS soll insbesondere die Ermittlung und Bewertung von realistischen, machbaren Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt beinhalten.
Die Anregungen und Ideen der Aktiven und (Noch-)Nicht-Aktiven Bürger*innen sowie deren Bereitschaft, bei der Umsetzung mitzuwirken, soll bei der Festlegung der Umsetzungsmaßnahmen berücksichtigt werden.
Maßnahmen
- Im Zentrum steht die Erstellung der kommunalen Biodiversitätsstrategie (Bestandsanalyse, Ableitung der Potenziale und Handlungsfelder) mit den Themenfeldern Arten- und Biotopschutz, Landwirtschaft/Offenland-Biotope, Forstwirtschaft/Wald, Gewässer/Auen, Biotope im besiedelten Bereich, Planungsinstrumente und Umweltbildung /Öffentlichkeitsarbeit.
- Es sollen außerdem erste beispielhafte Maßnahmen umgesetzt werden, wie die Neuanlage von Kleingewässern, Pflanzungen von Stadt- und Obstbäumen und Bekämpfung invasiver Arten.
- Die Öffentlichkeitsarbeit beinhaltet neben der Auftaktveranstaltung die Befragung von Handelnden auch den Aufbau eines „runden Tisches“, um das Engagement im ehren- oder nebenamtlichen Naturschutz nachhaltig und zielgruppengerecht zu fördern.
Als Kern-Ergebnis der KBS soll eine Zusammenstellung tatsächlich umsetzbarer Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt in Remscheid vorliegen. Daher kommt der Erarbeitung von Maßnahmenblättern mit Beschreibungen, Umsetzungsschritten, Finanzierungen und Priorisierungen eine besondere Bedeutung zu. Bei der Durchführung kurzfristig realisierbarer Maßnahmen werden der Ausgangszustand erfasst, praxistaugliche Indikatoren entwickelt und die weitere Entwicklung dokumentiert.
Anhand dieser und der noch zu entwickelnden Indikatoren soll durch Berichterstattung in den Gremien und in der Verwaltung für ein breiteres Verständnis im Sinne der Verbesserung der Biodiversität geworben werden.