ÖkoKult – Sicherung der Ökosystemdienstleistungen und Biodiversität



ÖkoKult – Sicherung der Ökosystemdienstleistungen und Biodiversität von extensiv bewirtschafteten Kulturlandschaften
Hintergrund
Kulturlandschaften mit Lebensraumkomplexen aus extensiv genutzten Äckern, Heiden und Offenland-Wald-Übergangsbereichen erbringen herausragende Ökosystemdienstleistungen, so z. B. die Speicherung von Kohlenstoff oder Stickstoff, Neubildung von Grundwasser oder sozioökonomische Leistungen. Sie haben zudem einen hohen Freizeit- und Erholungswert und repräsentieren ein für Mitteleuropa besonders wertvolles kulturelles Erbe. Überdies beherbergen sie eine große Anzahl an heute zunehmend gefährdeten und für nährstoffarme Lebensräume charakteristische Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Gleichwohl sind solche Kulturlandschaften gegenwärtig durch Faktoren wie Lebensraumfragmentierung, Stoffeinträge (insb. Stickstoff) und Klimawandel gefährdet.
Projekt
Im Rahmen des interdisziplinär ausgerichteten Projektes wurden die von diesen Kulturlandschaften erbrachten Ökosystemdienstleistungen (ÖSD) im Zusammenhang mit der für sie typischen Biodiversität qualitativ und quantitativ untersucht sowie neue und adaptive, den genannten Gefährdungsfaktoren Rechnung tragende Management- und Restitutionsverfahren entwickelt. Diese Verfahren wurden zugleich im Hinblick auf ihre Finanzierbarkeit, ihre planungsrechtliche Umsetzbarkeit, ihre Akzeptanz in der Öffentlichkeit und damit auch im Hinblick auf ihre Umsetzbarkeit und Übertragbarkeit auf andere Regionen bewertet. Auf diese Weise werden einerseits die mit diesen Kulturlandschaften verbundenen ÖSD, andererseits aber auch für sie typische Biodiversität langfristig erhalten . Neue Management- und Restitutionsverfahren wurden in Geländeexperimenten - und unter Einbeziehung bereits vorhandener Forschungserkenntnisse - in enger Kooperation zwischen Praxis- und Forschungspartnern entwickelt. In diesem Rahmen wurden zugleich Möglichkeiten und Grenzen des Landschafts- und Artenschutzes mittels einer sogenannten „assisted migration“ von ausgewählten Zielarten analysiert. Damit wurden einerseits die mit verschiedenen Genotypen einhergehende Ökosystemresilienz gegenüber Klimawandel (und daran geknüpfte ÖSD) beurteilt und andererseits Möglichkeiten zur Förderung der Ausbreitung von Zielarten des Naturschutzes untersucht. Die enge Kooperation mit Praxispartnern gewährleistete eine langfristige Anwendung und Umsetzung der im Projekt gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse.
Umsetzungspartner: Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide
Forschungspartner: Leuphana Universität Lüneburg; Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde