Ried und Sand - Biotopverbund und Restitution durch extensive Landbewirtschaftung
Kurzbeschreibung:
Ziel des Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens (E+E) ist es wertvolle Ried- und Sandrasenlebensräume im Kreisgebiet durch die Entwicklung neuartiger Beweidungskonzepte nachhaltig zu erhalten. Hierzu werden die Schafe eines ortsansässigen Betriebs (Landschaftspflegehof Stürz) gezielt eingesetzt. Unter dem Stichwort "doppelte Vernetzung" sollen einerseits verschiedenartige Lebensraumtypen wiederhergestellt werden und durch die "geborgte Beweglichkeit" der Schafe miteinander in geeigneter Weise vernetzt werden. Andererseits gilt es naturschutzfachliche und ökonomische Strategien in neuartiger und nachhaltiger Weise zu kombinieren.Die Kombination von nährstoffarmen Sandrasen und ertragreichen Riedflächen ermöglicht eine Optimierung des Weideregimes auch aus Sicht der Tierernährung, da die Sandrasenflächen zwar eine reichhaltige Kräuter- und Gräserpalette anbieten, aber speziell bei heranwachsenden Tieren nicht für die alleinige Ernährung ausreichen. Ergänzend zu den Ried- und Sandflächen werden in dem Projekt durch Trittstein- und Nachtpferchflächen angelegt, damit die Schafherde alle Pflegeflächen "fußläufig" erreichen kann. Insgesamt soll sich das Vorhaben auf ca. 900 ha. erstrecken. Gegen Ende der Laufzeit des E+E-Vorhabens soll sich das Projekt auch wirtschaftlich selbst tragen.
Das Vorhabens wird sowohl aus naturschutzfachlich-ökologischer als auch agrarökonomischer Sicht von der Technischen Universität Darmstadt unter Leitung von Frau Prof. Angelika Schwabe-Kratochwill wissenschaftlich begleitet. Es stößt auf breite Zustimmung bei den beteiligten Gemeinden, die sich unter anderem bereits durch Flächenbereitstellungen für das Projekt im größeren Umfang manifestiert hat.