Abschätzung von GVO-Effekten auf aquatische Ökosysteme
Beschreibung
FKZ
3512 89 0100
Problemstellung
Die Risikobewertung von GVO ist derzeit stark auf Effekte auf der Ackerfläche und in angrenzenden terrestrischen Flächen ausgerichtet. Effekte auf aquatische Systeme sind bislang nur unzureichend untersucht. Seit der Veröffentlichung von US-Forschungsergebnissen aus dem Jahr 2007 werden mögliche Effekte beim Anbau von GVO auf aquatische Ökosysteme stärker wahrgenommen. In den USA konnte damals erstmals der Eintrag von Bt-Mais in Gewässer nachgewiesen und quantifiziert werden. Gleichzeitig konnte nachgewiesen werden, dass Köcherfliegenlarven Bt-Maispollen und –detritus im Freiland aufnehmen und dass diese Aufnahme (Exposition) zu Effekten führen kann. Trotz unterschiedlicher Einschätzung des Risikos ist die Exposition aquatischer Ökosysteme beim Anbau von GVO mittlerweile unstrittig. Da es insbesondere für Bt-Pflanzen verschiedene Hinweise auf mögliche Effekte auf aquatische Nicht-Zielorganismen gibt, sollte die Risikobewertung von GVO aus Sicht des BfN Effekte von GVO auf aquatische Ökosysteme systematischer und grundlegender abprüfen.
Fragestellung
Das aktuelle Forschungsvorhaben hat zum Ziel, die Risikobewertung von GVO-Effekten auf aquatische Ökosysteme zu verbessern. Dazu werden die bislang vorliegenden konzeptionellen Ansätze analysiert, und um ökologische Aspekte ergänzt.
Da Laborversuche einen wichtigen Baustein für die Risikobewertung darstellen, werden Anforderungen an GVO-Tests mit aquatischen Organismen formuliert, die die Risikoabschätzung in der Praxis verbessern. In Laborversuchen sollen weiterhin Daten zur Empfindlichkeit von Köcherfliegenlarven und anderen Organismen gegenüber Bt-Proteinen gesammelt werden. Gefährdungspotenziale werden anschließend in sogenannten Mesokosmenversuchen überprüft werden.