Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Biodiversitätsfreundliches Wirtschaftswachstum: Empfehlungen für nachhaltige Wohlfahrtsindikatoren

Ökonomie
Biologische Vielfalt
Forschungsprogramm
Forschungs- und Entwicklungsvorhaben
Das Projekt entwickelt konkrete Empfehlungen für nachhaltigere Wohlfahrtsindikatoren, um die Integration biodiversitätsrelevanter Aspekte in die volkswirtschaftliche Berichterstattung zu fördern. So können ökologische, insbesondere Naturkapital-Aspekte, mit ökonomischen Faktoren verbunden werden, um Wohlfahrtsmessung und Wirtschaftsentscheidungen zukunftsfähig und transformativ zu gestalten.
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet I 2.3 Ökonomie und Naturschutz
Laufzeit
15.12.2023 - 01.11.2025
Lage
Deutschland
Weiße, blühende Magnolie an einem Ast mit Knospen im Freizeitpark Rheinaue in Bonn.
Weiße Magnolie im Freizeitpark Rheinaue

Beschreibung

FKZ 3523800400

Hintergrund

Für eine ganzheitliche und nachhaltige Wohlstandsberichterstattung bedarf es neben ökonomischen, auch ökologischen und sozialen Aspekten, welche durch eine interdisziplinäre, resistente und effiziente Messung, Wohlstand erfassen.
Ziel 14 des 2022 verabschiedeten Kumming-Montreal Global Biodiversity Framework (KMGBF) strebt beispielsweise die umfassende – wenn auch nicht verpflichtende – Integration von Biodiversität und ihren vielfältigen Werten in die nationale Berichterstattung an. Mit Blick auf die Transformation der Wirtschaft ist u.a. die Korrektur der Wohlfahrtsmessung und der Wirtschaftsberichterstattung, z.B. durch den weiteren Ausbau der Ökosystemgesamtrechnung, der Integration von biodiversitätsrelevanten Aspekten sowie von Naturkapital in wirtschaftliche Entscheidungsmechanismen, vorgesehen.

Projekt

Ziel des Vorhabens ist es, Empfehlungen zu generieren wie biodiversitätsrelevante Wohlfahrtsindikatoren in wirtschaftliche Modellierung der Berichterstattung integriert werden können und wie dabei Naturverbrauch, Natur- und Umweltbelastungen sowie Naturschäden berücksichtigt werden. Dazu ist in fünf aufeinander aufbauenden Arbeitspaketen (AP) zu klären, welche Faktoren für diese Zielsetzung zu berücksichtigen sind und wie Natur als Kapital im Kontext einer Wohlfahrtsberichterstattung stärker integriert und verbreitet werden kann:

  • AP 1 identifizierte bereits existierende Indikatoren und Accounting Ansätze, die ökonomischen Wohlstand und Biodiversitätsaspekte bemessen. Gemeinsamkeiten sowie Vergleichbarkeiten wurden geprüft und Unterschiede der bereits vorhandenen Systeme analysiert, um Rückschlüsse über Ausbaumöglichkeiten zu ziehen.
  • AP 2 prüfte die Möglichkeiten zur Erweiterung um biodiversitätsrelevante Indikatoren, bei bereits bestehenden Ansätzen. Insbesondere Umsetzungs- und Durchführungsmöglichkeiten wurden kritisch reflektiert, um Empfehlungen für die praxistaugliche (Weiter-)Entwicklung der Konzepte zu generieren. Ein Fokus lag auf der monetären Erfassung von Biodiversität, um deren Integration in volkswirtschaftliche Modelle zu stärken.
  • AP 3 identifizierte Ressourcen und Restriktionen für die Integration von Biodiversität in die wirtschaftliche Berichterstattung. Lösungsansätze für komplexe Herausforderungen wurden skizziert mit Fokus auf einer nationalen, biodiversitätsfreundlichen und gleichzeitig wirtschaftlichen Berichtserstattung.
  • AP 4 generierte Empfehlungen und Vorschläge für Implementierungsmöglichkeiten und Politikempfehlungen, die eine effektive Integration in der Politik und Öffentlichkeit ableiten. Auch die Möglichkeiten des Ausbaus ausgewählter Sonderkapitel im Jahreswirtschaftsbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) wurden im Hinblick auf die verstärkte Betrachtung und Integration von Biodiversität und unter Einbezug der Ergebnisse analysiert.
  • AP 5 fokussiert die Kommunikation, Verbreitung und das Mainstreaming der Projektergebnisse, beispielsweise wurde ein Fachbeitrag (Natur und Landschaft) veröffentlicht. Weiter findet im Oktober ein Expert Workshop statt, bei dem Prof. Robert Costanza die bisherigen Ergebnisse kommentieren wird. Abschließend findet ein Mainstreaming-Event statt, um gemeinsam mit Akteur*innen aus Wissenschaft, Politik und Praxis konkrete nächste Schritte zur Integration von Biodiversität in ökonomische Bewertungs- und Berichtssysteme zu entwickeln.

Ausblick

Das Vorhaben trägt zur Umsetzung verschiedener internationaler und nationaler Strategien bei. Neben den bereits genannten, fördert das Projekt z.B. die Umsetzung des Handlungsfelds 16.3.1 der Nationalen Strategie zur Biologische Vielfalt 2030. Insbesondere der (weitere) Ausbau des Jahreswirtschaftsberichtes des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE), der den Indikator Artenvielfalt und Landschaftsqualität bereits enthält, wurde im Hinblick auf die verstärkte Betrachtung und Integration von Biodiversität und unter Einbezug der Ergebnisse analysiert.

Auftragnehmende

Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e.V. (FÖS)
Schwedenstr. 15a, 13357 Berlin
030 7623991-59
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. (IÖR)
Weberplatz 1, 01217 Dresden
0351 4679-0
Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST)
Schmeilweg 5, 69118 Heidelberg
06221 9122-0

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN)
Zurück nach oben