Coenagrion mercuriale - Helm-Azurjungfer
Verbreitung
Das Hauptverbreitungsgebiet der Art liegt in Südwesteuropa und im westlichen Nordafrika. In Deutschland kommt sie vorwiegend in der Oberrheinebene sowie in der Vorderpfalz, im westlichen Bodenseeraum, in Südbayern und im Thüringer Becken vor. Sie besiedelt vorwiegend kalkhaltige, langsam fließende Wiesengräben und -bäche, seltener auch Kalkquellmoore.
Fortpflanzung/Biologie
Die Eiablage findet bevorzugt in dichte Pflanzenbestände in strömungsberuhigten Bereichen statt. Die Entwicklung der Larven dauert in Mitteleuropa meist 2 Jahre. Die Flugzeit beginnt Mitte Mai bis Mitte Juni und dauert max. 12-14 Wochen. Die Larvalgewässer müssen einen hohen Sauerstoffgehalt, eine ausreichende Erwärmung und Eisfreiheit im Winter aufweisen.
Gefährdung
Hauptgefährdungsfaktoren sind Grundwasserabsenkungen mit sommerlichem Trockenfallen und/oder hohe Nährstoffeinträge. Hinzu kommen bauliche Veränderungen an den Gewässern. Häufig führt auch eine zu intensive Gewässerunterhaltung zu starken Einbußen oder zur Auslöschung v.a. kleiner Populationen.
Schutz
Notwendig sind die Sicherung der Fortpflanzungsgewässer und die Erhaltung oder Wiederherstellung angrenzender, max. zweischüriger Mähwiesen oder wenigstens Pufferstreifen. An den meisten Gewässern ist eine extensive Gewässerunterhaltung notwendig, d. h. eine abschnittsweise Mahd der Böschungen und der Gewässervegetation oder eine sehr schonende Räumung.
Literaturhinweise
verändert nach:
Buchwald, R.; Piper, W. und Röske, W. (2003): Coenagrion mercuriale Charpentier, 1840. In: Petersen, B., Ellwanger, G., Biewald, G., Hauke, U., Ludwig, G., Pretscher, P., Schröder, E., und Ssymank, A. (Bearb.): Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 1: Pflanzen und Wirbellose. - Bonn-Bad Godesberg (Landwirtschaftsverlag) - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 69(1): 560-567.