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Bundesamt für Naturschutz

Berg-Mähwiesen

Artenreiche extensiv genutzte mesophile Bergwiesen der montanen (i.d.R. über 600 m) bis subalpinen Stufe mit Vegetation des Polygono-Trisetion (Goldhaferwiesen) in allen ihren regionalen Ausbildungen und Varianten.

Natura 2000-Code
6520

Beschreibung

Berg-Mähwiesen lösen die Flachland-Mähwiesen in den kühl-feuchten Lagen der höheren Mittelgebirge und der Alpen ab. Sie sind ebenso wie erstere eine typische Kulturformation, die durch die extensive Mahd ohne oder mit nur geringer Düngung gekennzeichnet ist. Eine der typischen Arten des Lebensraumtyps ist der Goldhafer.

Verbreitung

Berg-Mähwiesen sind in zahlreichen deutschen Mittelgebirgen ab einer Höhenlage von ca. 600 m ü. NN verbreitet. Die nördlichsten Vorkommen finden sich im Harz. Schwerpunkte der Verbreitung sind darüber hinaus z. B. Eifel, südliches Sauerland, Thüringisch-Fränkische Mittelgebirge, Erzgebirge, Schwarzwald oder das Voralpengebiet.

Gefährdung

Ebenso wie die Flachland-Mähwiesen sind die Berg-Mähwiesen durch Änderung der Grünlandnutzung (insbesondere intensive Mahd- oder Weidenutzung, Düngung, frühe Mahdzeitpunkte), Nutzungsaufgabe, Umbruch, Aufforstung oder die Veränderung der Feuchteverhältnisse gefährdet.

Schutz

Einer der wichtigsten Punkte für den Schutz des Lebensraumtyps ist die Fortsetzung oder Wiedereinführung der traditionellen Nutzung mit Mahd ab Mitte Juni und allenfalls geringer Düngung. Eine extensive Nachbeweidung ist möglich.

Kartierungshinweise

Hauptkriterium der Zuordnung zu diesem Lebensraumtyp ist die Ausbildung der Vegetation, die eine eindeutige Zuordnung zu Gesellschaften des Polygono-Trisetion bzw. Poion alpinae erlauben muß. Unter artenreichen Berg-Mähwiesen sind solche Bestände zu verstehen, die für die jeweilige Gesellschaft typisch ausgebildet sind und eine hohe Zahl charakteristischer Pflanzenarten aufweisen. Das Hinzutreten von gesellschaftsfremden Arten z. B. in Brachen soll nicht als eine Erhöhung des Artenreichtums gewertet werden. Bei einer typischen Artenkombination sind ggf. auch Mähweiden oder jüngere Brachen eingeschlossen.

Bemerkungen

Montane extensiv genutzte Rotschwingel-Weiden sollten künftig ebenso aufgenommen werden wie die artenreicheren Bestände der Alpenfettweiden (Poion alpinae).

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