Nordvorpommersche Waldlandschaft
Beschreibung
Artenreiche naturnahe Laub- und Mischwälder, die mit Grünlandstandorten ein kleinstrukturiertes Mosaik bilden und umgeben sind von weiträumigen Ackerflächen, kennzeichnen das Projektgebiet. Es ist durch einen oberflächennahen Wasserhaushalt und basenreiche Bodenverhältnisse geprägt. Dort, wo das Wasserregime im Wald naturnah ist, kommen Bruch-, Moor- und Auwälder vor. Das Baumartenspektrum der Wälder entspricht weitgehend der heutigen potentiell natürlichen Vegetation mit einem überdurchschnittlich hohen Altholzanteil. Die geringe Siedlungs- und Infrastrukturdichte gewährleistet Rückzugsräume für störungsempfindliche Arten. Hiervon profitiert insbesondere der Schreiadler, dessen Bestandstrend deutschlandweit rückläufig ist. Außerdem kommen seltene Vogelarten wie Kranich, Seeadler, Neuntöter, Wachtelkönig, Rohrdommel und Zwergschnäpper, aber auch Mopsfledermaus, Eremit und Großer Feuerfalter im Projektgebiet vor.
Zentrale naturschutzfachliche Maßnahme im Kerngebiet ist die Ausweisung von „Naturwaldentwicklungsflächen“ (Flächen, die mind. 30 Jahre nicht oder nur gering forstwirtschaftlich genutzt werden) auf mindestens 850 ha, um die Habitatbedingungen für den Schreiadler zu verbessern. Davon werden ca. 330 ha als nutzungsfreie Waldbestände (Naturwaldzellen und Altholzinseln) gesichert. Darüber hinaus sollen ca. 550 ha geschädigte Bruch-, Sumpf- und Auwälder und vermoorte Senken und Sölle wiedervernässt werden sowie 650 ha Dauergrünland als dauerhafte Nahrungshabitatflächen für den Schreiadler gesichert und neueingerichtet werden.