Stärkung und Vernetzung von Gelbbauchunken-Vorkommen in Deutschland


Stärkung und Vernetzung von Gelbbauchunken-Vorkommen in Deutschland
Hintergrund
Die Gelbbauchunke ist auf der Roten Liste Deutschlands als "stark gefährdet" und in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen als "vom Aussterben bedroht" eingestuft. Deutschland trägt eine besondere Verantwortung für diese Art, da sich hier sowohl ihre nördliche Verbreitungsgrenze als auch ein bedeutender Teil der Weltpopulation befindet.
Der ursprüngliche Lebensraum des kleinen Froschlurchs mit der charakteristisch gelb-schwarz gefleckten Unterseite umfasste in erster Linie die Auenbereiche von Flüssen und Bächen. Heute kommt die Gelbbauchunke fast ausschließlich in sogenannten Sekundärlebensräumen vor. Dies sind insbesondere Ton-, Sand- und Kiesgruben, Steinbrüche und Truppenübungsplätze, bei denen durch extensive Nutzung noch die Dynamik vorhanden ist, die die Entstehung von strukturreichem Gelände mit Rohböden und temporären kleinen Tümpeln ermöglicht.
Entscheidend für das langfristige Überleben dieser Art ist nicht nur der Erhalt einzelner Bestände und Lebensräume, sondern insbesondere die Vernetzung isolierter Populationen. Dies erfordert eine großräumige Sichtweise, stellt aber auch hohe Anforderungen an das Management des Projektes, das sich über fünf Bundesländer, acht Projektregionen und insgesamt 130 Projektgebiete mit Größen von 1 bis 140 Hektar erstreckt.
Projekt
Ziel des Vorhabens ist es, bestehende Populationen der Gelbbauchunke zu stärken und Trittsteine zwischen Lebensräumen anzulegen sowie die teilweise Wiederansiedelung der Art, um isolierte Populationen miteinander zu verbinden. Durch die Maßnahmen soll nicht nur die Vielfalt an Lebensräumen, sondern auch die Artenvielfalt in den Projektregionen erhöht werden.
Neben der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe begleiten viele weitere Kooperationspartner das Projekt. Dazu zählt unter anderem auch der Baustoffverband Vero e. V. mit Betrieben der Rohstoffgewinnenden Industrie aus Niedersachsen, Nordrhein Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg.