SuN-divers: Mehr Biodiversität in Solarparks umsetzen

Beschreibung
FKZ 3523 86 1000
Hintergrund
Die Bundesregierung strebt bis zum Jahr 2030 eine Steigerung der installierten Solarenergieleistung auf 215 GW und bis 2040 auf 400 GW an (Stand Ende 2023: 82 GW), hälftig auf Dächern und Freiflächen. Szenarien gehen davon aus, dass sich die bisherige Flächeninanspruchnahme durch Freiflächensolaranlagen (Solarparks) von ca. 40.000 ha bis 2040 vervier- bis verfünffachen wird. Gleichzeitig bestehen europäische und internationale Verpflichtungen zur Förderung, zum Schutz und zum Erhalt der Biodiversität (z. B. Übereinkommen über die biologische Vielfalt, EU-Biodiversitätsstrategie für 2030) und entsprechende nationale Ziele, den verstärkten Rückgang von Arten und Lebensräumen zu verhindern.
Projekt
Die Kommunen sind die wesentlichen Akteure bei der Ausweisung und Genehmigung von Freiflächensolaranlagen. Ziel des Vorhabens „Solarenergie und Naturschutz: Mehr Biodiversität in Solarparks umsetzten“ (SuN-divers, FKZ 3523 861000) ist es, die Kommunen bei ihrer aktiven Rolle so zu unterstützen und zu stärken, dass die Belange von Natur und Landschaft bei den Prozessen auf kommunaler Ebene zukünftig stärker Berücksichtigung finden als bisher.
Das Vorhaben gliedert sich in drei Arbeitspakete:
- AP 1: Dialoggestaltung und fachliche Arbeit zur Ausgestaltung von Biodiversitätssolaranlagen
- AP 2: Möglichkeiten und Grenzen des artenschutzrechtlichen Ausgleichs im Solarpark
- AP 3: Entwicklung von Methoden zum Wissenstransfer der Ergebnisse in die kommunale Planungspraxis
Im Arbeitspaket 1 werden die fachlichen Diskussionen zu sogenannten „Biodiversitätssolaranlagen“ auf Bundesebene mit digitalen Workshops moderierend begleitet. In der Photovoltaik-Strategie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vom Mai 2023 wird eine Zukunftsvision entworfen, nach der im Jahr 2035 Biodiversitäts-Solarparks Standard sein sollen und „neue Lebensräume für Tier- und Pflanzenwelt schaffen". Im Rahmen des Arbeitspaketes soll der bisher noch undefinierte Begriff „Biodiversitätssolaranlagen“ mit fachlichen Inhalten und Anforderungen gefüllt und mögliche Folgewirkungen von Festlegungen abgeschätzt werden.
Darüber hinaus wird im Rahmen des Arbeitspaketes 2 der aktuelle Stand der Forschung zu Auswirkungen von Freiflächensolaranlagen insbesondere auf besonders und streng geschützte Arten für die Fachöffentlichkeit aufbereitet. Es werden Photovoltaik-sensible Arten(-gruppen) identifiziert, um Betroffenheiten und Maßnahmen für den artenschutzrechtlichen Ausgleich innerhalb der Solarparkfläche ableiten zu können.
Die Nutzung von bestehenden Instrumenten zur Steigerung der Biodiversität in Freiflächensolaranlagen soll im Rahmen des Arbeitspaketes 3 gefördert werden. Hierfür werden zunächst Unterstützungsbedarfe der Akteure auf kommunaler Ebene (Gemeinden und Landkreisen) ermittelt. Anschließend erfolgt der Wissenstransfer von Projektergebnissen und fachlichen Grundlagen in die kommunale Planungspraxis.
Ergebnisse
Im Rahmen des Vorhabens entstand das Infoportal „Mehr Natur im Solarpark – Schritt für Schritt“ Das Portal bietet einen Überblick über die Phasen der Bauleitplanung und der damit verknüpften naturschutzfachlichen Instrumente. Dieser Wegweiser für kommunale Akteure fasst die Ergebnisse der im Projektzeitraum veranstalteten Workshops, Werkstattgespräche in kleiner Runde und bundesweite Veranstaltungen mit einer großen Teilnehmendenzahl, ebenso wie regionale Präsenzveranstaltungen mit Exkursionen zu Solarparks mit einer naturverträglichen Ausgestaltung zusammen. Ebenso fanden die Ergebnisse der Fachgespräche und des im Rahmen des Vorhabens in Auftrag gegebene Fachgutachtens „Möglichkeiten und Grenzen des artenschutzrechtlichen Ausgleichs in Solarparks“ Eingang.