ANK-Projekt des Monats Mai: „Hase verbindet“

Zur ersten größeren Maßnahme im Jahr 2024 zählte beispielsweise die Anlage einer Uferberme an der Hase in Hollage. Die neu entstandenen Flachwasserbereiche und Strukturen wurden unmittelbar von Jungfischen, Libellen und weiteren Tierarten angenommen. Insgesamt konnte das Projektteam im ersten Projektjahr bereits zwei Maßnahmen, sechs ökologische Aufwertungen bestehender Strukturen sowie eine Schüler-Bachbaustelle umsetzen.
Insbesondere semiaquatische Insekten - stellvertretend Köcherfliegen und Libellen – fungieren im Projekt als Bioindikatoren. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Bewertung des Zustands eines Ökosystems. Revitalisierungsmaßnahmen - also Maßnahmen, die dem Gewässer mehr Raum geben - sollen die Folgen von extremen Niedrigwassersituationen sowie Starkregenereignissen in den Gewässerlandschaften abmildern. Gleichzeitig schaffen sie notwendige Lebensraumstrukturen. Ein weiterer Fokus liegt auf umfassenden Kommunikations- und Vernetzungsaktivitäten, die dazu beitragen sollen, die Bedeutung naturnaher Fließgewässerlandschaften stärker in das gesellschaftliche Bewusstsein zu bringen.
Koordinierender Verbundpartner des Vorhabens ist der Verein zur Revitalisierung der Haseauen, Verbundpartner sind die Biologische Station Haseniederung und die Universität Duisburg-Essen, Abteilung Aquatische Ökologie.
Gefördert wird das Projekt mit einem Gesamtfinanzvolumen von 3,8 Millionen Euro im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums sowie durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit Mitteln des Landes Niedersachsen, die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung und die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege.
Hintergrund
Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz der Bundesregierung unterstützt Maßnahmen, die Klimaschutz mit der Schaffung und Stärkung vielfältiger Ökosysteme verbinden. Wälder und Auen, Böden und Moore, Meere und Gewässer wie auch naturnahe Grünflächen in besiedelten Gebieten binden Kohlenstoff aus der Atmosphäre und speichern es langfristig. Sie wirken zudem als Puffer gegen Folgen der Klimakrise, indem sie Starkregen und Hochwasser aufnehmen und bei Hitze für Abkühlung sorgen. Zugleich erhalten sie unsere Lebensgrundlagen, bieten wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen, speichern Wasser und sind Rückzugsorte für Menschen. Das Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz enthält 69 Maßnahmen in insgesamt zehn Handlungsfeldern: Für die Umsetzung stehen bis 2027 insgesamt 3,5 Milliarden Euro bereit.