„Blaues Band Spree-Havel“: Dialog zur Auen- und Gewässerrenaturierung
Havel und Spree bieten große Potenziale, um die Flüsse und Auen wieder miteinander zu vernetzen und damit die Lebensräume vieler schützenswerter Arten zu erhalten und wiederherzustellen. Gleichzeitig ist das Gebiet von Spree und Havel ein wichtiger Wirtschafts- und Erholungsraum mit sehr unterschiedlichen Nutzungsansprüchen im urbanen und ländlichen Raum. Doch wie kann eine nachhaltige Nutzungsperspektive in Zukunft aussehen, die die verschiedenen Ansprüche miteinander verbindet? Welche Projektideen zur Fluss- und Auenrenaturierung bestehen aktuell? Und welche Chancen bietet hier das BBD?
Zu einer Diskussion über diese und weitere Fragen hat das BfN in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS), dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Spree-Havel, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) mit dem Geschäftsbereich Bundesforst und dem NABU Institut für Fluss- und Auenökologie (IFA) zur Fachtagung „Blaues Band Spree-Havel“ eingeladen.
Die Tagung knüpft an bestehende regionale Prozesse und Projektideen zur Auen- und Gewässerrenaturierung im Bereich Spree-Havel an und liefert Perspektiven für deren Weiterentwicklung im Rahmen des BBD. Mit rund 120 Anmeldungen hoffen die Veranstalter auf einen regen Austausch, um gemeinsam den ökologischen Zustand der Auen- und Gewässerlebensräume an Spree und Havel zu verbessern.
Auf der Veranstaltung werden unter anderem der aktuelle Stand, die verschiedenen Umsetzungs- und Kooperationsmöglichkeiten sowie die Ziele und Fördermöglichkeiten im BBD erläutert sowie Perspektiven und Herausforderungen bezüglich der Fluss- und Auenrenaturierungen im Revier Spree-Havel vorgestellt. Außerdem gibt es die Möglichkeit an einer Schiffsexkursion in das Fördergebiet des Naturschutzgroßprojektes „Untere Havelniederung“ teilzunehmen.
Hintergrund
Zentrales Ziel des „Blauen Band Deutschland“ ist es, entlang der Bundeswasserstraßen und deren Auen einen Biotopverbund von nationaler Bedeutung aufzubauen. Gleichzeitig sollen damit neue Akzente im Natur- und Gewässerschutz gesetzt und Beiträge zur Entwicklung ländlicher Räume, zur Erhöhung der Attraktivität für Erholungssuchende und Wassersportler geleistet werden. Über das zugehörige „Förderprogramm Auen“ des Bundesumweltministeriums können z.B. Vereine, Verbände, Kommunen und andere Institutionen finanzielle Mittel beantragen, um die Auenflächen in diesem Sinne zu entwickeln.
Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes setzt Maßnahmen in und an den Bundeswasserstraßen um. Die Planung und Umsetzung erfolgt durch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) setzt Maßnahmen auf bundeseigenen Flächen in den Auen um, stellt Tauschflächen bereit, erwirbt, wenn nötig, weitere Grundstücke und übernimmt naturschutzfachliche Dienstleistungsaufgaben. Der NABU und das WSA Spree-Havel beabsichtigen gemeinsam ein BBD Projekt an der Unteren Havel zwischen Plaue und Gnevsdorf umzusetzen.