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Bundesamt für Naturschutz

Künstliche Intelligenz im Naturschutz: Tagung auf Vilm

Internationale Naturschutzakademie
Digitalisierung
Presse
01.07.2022
Putbus/Insel Vilm
Welche Potentiale hat die Künstliche Intelligenz für den praktischen und behördlichen Naturschutz? Mit diesem Thema beschäftigten sich vom 20. bis 23. Juni 2022 die Teilnehmer*innen der diesjährigen „Naturschutz Digital“-Tagung an der Internationalen Naturschutzakademie auf der Insel Vilm.
Postersession auf der Terasse
Postersession zu spannenden KI-Anwendungen im Naturschutz auf der Insel Vilm

Künstliche Intelligenz (KI) und die damit verbundenen Methoden des Maschinellen Lernens (ML) werden zunehmend beforscht, weiterentwickelt und gesellschaftlich diskutiert. Im Fokus der Veranstaltung vom 20. bis 23. Juni 2022 stand der Austausch über aktuelle KI-Projekte und Entwicklungen mit Naturschutzbezug, sowie deren Anwendbarkeit in der Naturschutzpraxis. Zudem wurden die ökologischen, ethischen und sozialen Rahmenbedingungen des KI-Einsatzes und die nötigen Infrastrukturen zur Entwicklung und Förderung neuer KI-Anwendungen diskutiert. Insgesamt 35 Teilnehmende aus Wissenschaft, Behörden und Ministerien sowie Verbänden und Stiftungen brachten ihre unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema ein und sprachen über die Möglichkeiten der Anwendung von maschinellem Lernen im Naturschutz.

Die Tagung zeigte eindrücklich, dass KI und ML sehr vielfältig zu Naturschutzzwecken eingesetzt werden können. Beispiele sind die akustische und optische Arterkennung etwa von Vögeln an Windenergieanlagen, KI-unterstützte Entscheidungssysteme beispielsweise für einen klimawandelresilienten Waldumbau, die Analyse von Fernerkundungsaufnahmen z.B. zur Klassifikation von Wildnisgebieten sowie weitere Anwendungsfelder.

Eine Erkenntnis der Tagung war allerdings, dass trotz des großen Potenzials von KI und ML der Transfer in die naturschutzfachliche Praxis oftmals eine Hürde darstellt. Gründe hierfür seien unter anderem fehlende Kapazitäten in den Verwaltungseinrichtungen, um sich mit neuen Methoden auseinanderzusetzen und sie sicher anwenden zu können. Zudem wurde grundsätzlich erörtert, welche behördlichen Aufgaben mit bestehenden ML-Systemen derzeit überhaupt bearbeitet werden können. In intensiven Austauschrunden und Workshops der Tagung wurde am Ende sehr deutlich, dass die Entwicklung von ML-Anwendungen, auch für den Naturschutz, stets kritisch anhand unterschiedlicher ökologischer, sozialer und ökonomischer Bewertungsdimensionen abgewogen werden sollte.

Die detaillierten Tagungsinhalte und -ergebnisse werden in den kommenden Monaten zusammengestellt und auf den Seiten des BfN veröffentlicht. Die Tagung fand im Rahmen der jährlichen Veranstaltungsreihe „Naturschutz Digital“ statt und wurde vom Fachgebiet Strategische Digitalisierung in Natur und Gesellschaft des BfN sowie der Internationalen Naturschutzakademie Insel Vilm (INA) organisiert. Gefördert wird die Veranstaltungsreihe mit Mitteln des Bundesumweltministeriums.

Kontakt im BfN

Strategische Digitalisierung in Natur und Gesellschaft
0341 30977-271
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