Sechs Jahre gemeinsamer Einsatz für die Mopsfledermaus

Im Rahmen einer Abschlusstagung am 7. und 8. November 2024 in Erfurt stellte das Projektteam von Stiftung Fledermaus, der Naturstiftung David, der NABU-Landesverbände Baden-Württemberg und Niedersachsen sowie der Universität Greifswald neue Erkenntnisse zur aktuellen Situation der gefährdeten Art sowie Maßnahmen zu ihrem Schutz vor. Die Ergebnisse des Projekts "Schutz und Förderung der Mopsfeldermaus" sollen dazu beitragen, dass die seltene Waldfledermaus und mit ihr andere gefährdete Arten des Waldes besser geschützt werden. Die gute Nachricht: Die Zahl der Mopsfledermäuse in Deutschland erholt sich langsam. Trotzdem gilt die Art deutschlandweit weiterhin als stark gefährdet.
Als waldgebundene Fledermausart ist die Mopsfledermaus vor allem auf alte Waldökosysteme angewiesen, die auch Lebensraum weiterer seltener Arten wie beispielsweise Wildkatze, Mittelspecht und Eremit sind. Die Anzahl von Baumquartieren, die Zusammensetzung von Baumarten, das Alter und die Geschlossenheit der Waldbestände sowie vertikale und horizontale Strukturen stellen wichtige Qualitätsmerkmale ihres Lebensraumes dar. Insbesondere die Bewirtschaftung eines Waldes beeinflusst das Angebot an Quartieren für die darin lebenden Tiere.
BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm lobte den Vorbildcharakter des Projektes: „Naturschutz braucht Unterstützung und Kooperationen. Das zeigt das Projekt 'Schutz und Förderung der Mopsfledermaus in Deutschland' im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Den Projektbeteiligten ist es gelungen, gemeinsame Interessen von Lebensraumansprüchen der Mopsfledermaus und ökosystemgerechter Waldbewirtschaftung zu identifizieren und ein Bewusstsein für den Schutz der Mopsfledermaus und den Schutz des Lebensraumes Wald zu schaffen. Zusammen mit allen Akteuren der Forstwirtschaft, mit Waldbesitzenden, Behörden und Verbänden konnten Schutzmaßnahmen erfolgreich umgesetzt werden. Mein besonderer Dank gilt den ehrenamtlich engagierten Menschen, die herausragende Arbeit geleistet haben. Das Projekt zeigt einmal mehr, wie sehr Naturschutz das Ehrenamt braucht."
Das Projekt wurde vom BfN seit 2018 im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt mit Mitteln des BMUV in Höhe von 4,2 Millionen Euro gefördert, dazu kamen Drittmittel aus Thüringen sowie Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen in Höhe von etwa 784.000 Euro.