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Bundesamt für Naturschutz

Start des Projekts „BenthOs – Benthosmonitoring Ostsee“

Presse
Biologische Vielfalt
Meere
Das BfN forscht
24.10.2025
Am 1. Oktober 2025 startete das Projekt „BenthOs – Benthosmonitoring Ostsee“, bei dem das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) kooperieren. Mit der Arbeitsgruppe „Ökologie Benthischer Organismen“ wird die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich des marinen Monitorings fortgeführt.
Nahaufnahme einer Witwenrose mit langen, dünnen, durchscheinenden Tentakeln
Witwenrose

Der Begriff Benthos umfasst alle Lebewesen, die am oder im Meeresboden leben. Dazu gehören sowohl Pflanzen und Algen als auch Tiere wie Muscheln, Würmer, Krebse oder Schwämme. Das Projekt BenthOs führt nun das systematische Monitoring dieser Lebensgemeinschaften in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Ostsee fort. Ziel ist es, die Arten- und Biotopgemeinschaften des Meeresbodens langfristig zu beobachten und auf dieser Grundlage Zustandsbewertungen vorzunehmen. Denn nur mit Hilfe von Langzeitdatenreihen lassen sich Veränderungen im benthischen Ökosystem zuverlässig erkennen, zum Beispiel wenn Schutzmaßnahmen greifen oder sich durch den Klimawandel wärmeliebende Arten zunehmend ausbreiten.

Das Benthosmonitoring ist ein zentraler Bestandteil zur Umsetzung nationaler und europäischer Vorgaben. Es dient der Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen aus dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG), der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie), der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) sowie künftig der EU-Wiederherstellungsverordnung (W-VO). Die dabei gewonnenen Daten bilden eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen sowie Eingriffsbewertungen.

Mit dem Projekt verfolgen BfN und IOW eine gemeinsame Strategie, um die Auswirkungen von Umweltveränderungen auf die Biodiversität der Ostsee zu erfassen und zu bewerten. Im Mittelpunkt steht die Zusammensetzung benthischer Organismen und deren ökologische Funktion in marinen Lebensräumen. Darüber hinaus ist es das gemeinsame Bestreben, neue Erkenntnisse auch in den regionalen (ostseeweiten) und internationalen Raum zu tragen, um so die Umsetzung relevanter Richtlinien und Konventionen, die in erster Linie dem Schutz und Erhalt der Meeresumwelt in der Ostsee dienen, aktiv zu unterstützen und deren Zielerreichung voranzutreiben.

Ein Pendant zum Ostsee-Projekt besteht bereits in der Nordsee: das Projekt „BenthMon Nordsee“, welches das BfN gemeinsam mit dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) durchführt. Beide Projekte leisten einen wichtigen Beitrag zur bundesweiten, langfristigen Beobachtung und Bewertung benthischer Arten und Lebensräume in den deutschen Meeresgebieten.

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