Zoos als Lernorte im urbanen Raum: Gartengespräch des BfN im Zoo Berlin
Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) und Initiatorin der Gartengespräche, betonte in ihrem Grußwort an die rund 100 Gäste: "Ziel der Gartengespräche ist es, Wissenschaft, Behörden und Aktive im Naturschutz miteinander ins Gespräch zu bringen zum Thema Biodiversität in Zeiten des Klimawandels. Wichtig ist dabei auch die Umweltbildung. Zoos und botanische Gärten leisten hier einen wichtigen Beitrag. Sie erreichen Menschen, die über klassische Naturschutzveranstaltungen oft nicht zu erreichen sind. So öffnen sie vielen Besucherinnen und Besuchern auf ganz unmittelbare Weise das Tor zur Faszination und Bedeutung biologischer Vielfalt.“
Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt gehörten zu den größten Herausforderungen unserer Zeit, so Riewenherm weiter. Um diesen Herausforderungen zu begegnen und negativen Entwicklungen entgegenzusteuern, sei auch die Förderung natur- und klimafreundlicher Einstellungen in der Bevölkerung von großer Bedeutung.
Dr. Andreas Knieriem, Direktor des Zoos Berlin und Gastgeber der Veranstaltung, ergänzte: „Mit mehr als fünf Millionen Besucher*innen im Jahr verfügen wir über ein enormes Potenzial, um Themen wie Artenvielfalt und Klimawandel in die Mitte der Gesellschaft zu tragen – nicht nur durch das direkte Tiererlebnis, sondern auch über Ausstellungen, interaktive Formate, Kooperationen mit Schulen und innovative Bildungsangebote. Zu unseren Aufgaben gehört, eine emotionale Brücke zu bauen und Artenvielfalt erlebbar zu machen, um für den Schutz der Natur zu werben.“
Nach der Begrüßung eröffnete Prof. Johannes Vogel, PH.D, Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin, den Abend mit einem Impulsvortrag. Im Anschluss diskutierten auf dem Podium in einer von Journalistin Nadine Kreutzer moderierten Runde:
- Sabine Riewenherm, Präsidentin des BfN
- Dr. Andreas Knieriem, Direktor Zoo Berlin
- Sinah Drenske, Doktorandin am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung
- Dr. Andreas Jacob, Leitung Stadtnatur-Ranger, Stiftung Naturschutz Berlin
- Prof. Dr. Stefanie Hennecke, Referatsleitung Naturschutz, Landschaftsplanung und Forstwesen, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Berlin
- Dr. Julia Kögler, stellvertretende Geschäftsführerin des Verbands der Zoologischen Gärten e.V.
Im Fokus der Diskussion stand die Frage, wie zoologische und botanische Gärten es schaffen können, ihren Besucher*innen die komplexen Zusammenhänge zwischen Biodiversitäts- und Klimakrise zu vermitteln. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, bei einem „Walk and Talk“ durch den Berliner Zoo das auf dem Podium begonnene Gespräch fortzusetzen. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Ausklang.
Hintergrund
Die Gartengespräche wurden 2022 von BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm initiiert. Sie finden zweimal jährlich in Kooperation mit botanischen oder zoologischen Gärten in verschiedenen deutschen Städten statt. Diese Gärten sind für das BfN wichtige Partner: Sie leisten Beiträge zum Schutz der Biodiversität und zur Umweltbildung und sind wertvolle Erholungsräume in urbanen Ballungszentren.
Nach Stationen in Bonn, Berlin, Leipzig, Köln, Osnabrück, Stralsund und Stuttgart ist das Gartengespräch im Berliner Zoo ein weiterer Baustein der bundesweiten Reihe, die die Zusammenhänge zwischen Biodiversität und Klimawandel in den Mittelpunkt stellt.