Glossar
D
Dauergrünland
langjährig durchgehend als Wiese oder Weide genutzte Fläche ohne Umbruch und andere Zwischennutzung
Devastierung
tiefgreifende, meist irreversible Zerstörung von Lebensgemeinschaften und ihrer Biotope
Diversität
Biodiversität
E
ECE-Gewässerkonvention
Übereinkommen zum Schutz und zur Nutzung grenzüberschreitender Wasserläufe und internationaler Seen (1992)
EC-NATURE
ständige Arbeitsgruppe für Naturschutz und Biodiversität der Helsinki-Kommission
edaphisch
bodenbedingt, auf den Boden bezogen
Eingriff in Natur und Landschaft
Eingriffe in Natur und Landschaft im Sinne des § 18 BNatSchG sind Veränderungen der Gestalt oder Nutzung von Grundflächen, die die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts oder das Landschaftsbild erheblich oder nachhaltig beeinträchtigen können
einheimisch/indigen
Tier- und Pflanzenarten, die von Natur aus in einem Gebiet vorkommen bzw. ohne Mitwirkung des Menschen dort eingewandert sind
Emission
Abgabe von Stoffen (Gase, Stäube) oder Energie (Strahlung, Wärme, Lärm) in die Umwelt, meist in die Atmosphäre (vgl. Immission)
endemisch
Das Auftreten von Pflanzen, Tieren und Pilzen in einem bestimmten, räumlich klar umgrenzten Gebiet
Endemit
Art, die ausschließlich in einem eng begrenzten Gebiet vorkommt
Endenergie
Die dem Endverbraucher nach Umwandlungs- und Transportvorgängen zur Verfügung stehende Energie
Entkusselung
Form der Kulturlandschaftspflege, insbesondere auf Moorstandorten, bei der aufkommender Gehölzaufwuchs (meist Pionierbaumarten wie Kiefer oder Birke) mit Spaten oder Motorsägen entfernt wird
Erosion
Verlagerung von Bodenmaterial durch Wasser und Wind
Espoo-Konvention
Übereinkommen über Umweltverträglichkeitsprüfung im grenzüberschreitenden Zusammenhang (1991)
Europadiplom
vom Europarat verliehenes Prädikat für geschützte Landschaften, Schutzgebiete oder Einzelschöpfungen der Natur von europäischem Interesse
Europareservat
vom DRV verliehenes Prädikat für Gebiete mit europäischer Bedeutung für den Vogelschutz
EUROSILVA
Verbund von Forschungseinrichtungen zur Waldökosystemforschung aus 17 europäischen Ländern
Eutrophierung
Anreicherung von Nährstoffen, die zu Veränderungen in einem Ökosystem oder Teilen davon führt
ex situ-Erhaltung
Erhaltung von Bestandteilen der biologischen Vielfalt außerhalb ihrer natürlichen Lebensräume, z.B. in Zoologischen / Botanischen Gärten, Genbanken, Zuchtstationen (in situ)
Extensivierung
Verringerung des Einsatzes von ertragsfördernden Betriebsmitteln (z.B. Dünger, Pflanzenschutzmittel) bzw. Herabsetzung der Nutzungsintensität (z.B. Viehbesatz pro ha) und/oder Arbeit je Flächeneinheit
F
Familie
taxonomischer Begriff für eine Gruppe mehrerer miteinander verwandter Gattungen
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie)
EG-Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen (1992)
Flächennutzungsplan
Instrument der Gesamträumlichen Planung auf kommunaler Ebene (Gemeinde); vorbereitender Bebauungsplan, der für das gesamte Gemeindegebiet die beabsichtigte städtebauliche Bodennutzung in den Grundzügen darstellt
Forst
zur Holzproduktion künstlich begründeter Baumbestand
Fragmentierung
Zerteilung eines vormals zusammenhängenden Biotops (und der darin lebenden Organismenpopulationen) in mehrere, meist voneinander isolierte Teile
Friedfischarten
Fische, die sich nicht von anderen Fischarten ernähren, sondern Pflanzen oder Wirbellose wie z.B. Insekten, Schnecken und Würmer fressen (Gegensatz: Raubfische). Beispiele für Friedfischarten: Karpfen, Barbe
Fungizid
Pilzvernichtungsmittel
G
Gammelfischerei
unselektive Fangweise zur Gewinnung von Fischmehl und Öl
Gattung
taxonomischer Begriff für eine Gruppe mehrerer miteinander verwandter Arten
gebietsfremd/nichteinheimisch
Tier- und Pflanzenarten, die von Natur aus nicht in einem Gebiet vorkommen, sondern durch den Einfluss des Menschen (direkt oder indirekt; beabsichtigt oder unbeabsichtigt) dort eingebracht wurden; vgl. für Pflanzen das Internet-Handbuch NeoFlora
Geophyt
krautige, ausdauernde Zwiebel- oder Rhizompflanze mit unterirdischen Überdauerungsorganen als Nährstoffspeicher
Gewässerrandstreifenprojekte
Gleitufer
Schwach angeströmtes inneres Ufer in der Kurve eines Wasserlaufes, das meist infolge der Ansammlung von feinerem Material flach ausgebildet ist
Global Environment Facility
bei der Weltbank angesiedelter multilateraler Fonds als vorläufiger Finanzierungsmechanismus zur Umsetzung des Übereinkommens über die Biologische Vielfalt (Biodiversitätskonvention); vergibt an Entwicklungs- und Transformationsländer Zuschüsse für Investitionen und technische Beratung in den Bereichen Klimaschutz, biologische Vielfalt, Schutz internationaler Gewässer und Schutz der Ozonschicht
Grünordnungsplan
für einen Teil des Gemeindegebietes aus der Landschaftsplanung abgeleiteter Naturschutz-Fachbeitrag zum Bebauungsplan
GVE/ha
Abkürzung für Großvieheinheit (bezogen auf die Fläche von einem Hektar). Die Großvieheinheit beschreibt das Verhältnis der Anzahl der Nutztiere zu einer Fläche und ist ein Maßstab zur Nutzungsintensität. Eine GVE entspricht 500 kg Lebendgewicht und damit etwa dem Gewicht eines ausgewachsenen Rindes
H
Habitat
Wohnort von Populationen oder Teilpopulationen einer Art (autökologisch und artspezifisch)
Herbizid
Pflanzenvernichtungsmittel
Hochstaudensäume
Säume mit üppigen, hochwachsenden, meist großblättrigen Kräutern, den sogenannten Hochstauden
Hochwasserscheitel
höchster Wasserstand einer Hochwasserwelle
Hudewald
Ein als Weide genutzter Wald. Das Vieh wurde in den Wald getrieben, um sich dort Futter zu suchen. Durch die Waldweide entsteht ein besonders strukturierter Waldbestand, der sich durch ein halboffenes Kronendach und eine geringe Baumdichte auszeichnet. Historisch wurden für die Beweidung (= Hude, Hute) neben Rindern und Schweinen auch Pferde, Schafe und Ziegen eingesetzt
Hutung
nicht eingezäunte, extensiv genutzte Weidefläche, auf der Nutztiere gehütet werden