Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Grünes Band: größter deutscher Biotopverbund weiter gewachsen

Gebiete und Lebensräume
Biologische Vielfalt
Bundesprogramm Biologische Vielfalt
19.09.2025
Salzwedel
Mit einer positiven Bilanz haben der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und seine Partner das Projekt „Quervernetzung Grünes Band“ in Salzwedel (Sachsen-Anhalt) jetzt offiziell abgeschlossen. Das auf sechs Jahre angelegte Projekt wird noch bis zum Jahresende 2025 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.
BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm
BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm besuchte die Abschlussveranstaltung des Projekts „Quervernetzung Grünes Band“.

Das Grüne Band ist der größte deutsche Biotopverbund und erstreckt sich entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze von der Ostsee in den Bayerischen Wald. Der BUND hatte es 1989 direkt nach dem Mauerfall initiiert und im Rahmen des Projekts nun abgeschlossenen Projekts deutschlandweit mit Lebensräumen in der umgebenden Landschaft vernetzt.

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm sagte bei der Abschlussveranstaltung: „Dem Projekt ‚Quervernetzung Grünes Band‘ ist es gelungen, die ökologische Durchlässigkeit der Landschaft zu verbessern, so dass Tiere wandern und Pflanzen sich ausbreiten können. So wird auch der genetische Austausch zwischen Populationen gefördert. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist das entscheidend, denn Arten brauchen Raum und Wege, um auf veränderte Bedingungen reagieren zu können. Ein durchgängiger Biotopverbund ist daher eine essenzielle Grundlage für den Erhalt der Biodiversität. Wir freuen uns, dass wir mit dem Projekt ‚Quervernetzung Grünes Band‘ einen wichtigen Baustein zum Schutz des einzigartigen Naturraums Grünes Band fördern konnten, denn seine Artenvielfalt und Lebensräume sind von herausragender bundesweiter Bedeutung.“ 

So hat der BUND während der Projektlaufzeit knapp 110 Hektar wertvolle Biotopflächen langfristig gesichert, 700 Hektar Grünflächen für den Schutz von Wiesenvögeln verbessert, mehr als zehn Kilometer verbindende Achsen zum Grünen Band geschaffen und gut 530 neue Biotopstrukturen wie Kleingewässer, Brutinseln, Fischadlerhorste und Steinwälle angelegt. Vieles davon ist am Ort der Abschlussveranstaltung, den Brietzer Teichen in Sachsen-Anhalt, entstanden.

Hintergrund

Grünes Band

Das Grüne Band ist mit knapp 1400 Kilometern der längste Biotopverbund Deutschlands. Es zieht sich entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze von der Ostsee bis ins bayerische Vogtland und ist Lebensraum von mehr als 1.200 seltenen und geschützten Arten sowie von über 5000 Arten insgesamt. Der BUND hat es zusammen mit Naturschützer*innen aus Ost und West im Dezember 1989, wenige Woche nach dem Mauerfall, ins Leben gerufen. Heute ist das Grüne Band als Nationales Naturerbe im Bundesnaturschutzgesetz verankert, auf mehr als 80 Prozent der Strecke als Nationales Naturmonument geschützt und eine wichtige kulturelle Erinnerungslandschaft. Seit 2024 steht es auf der deutschen Vorschlagsliste als UNESCO Welterbe. Dennoch gilt es weiterhin Lücken zu schließen, Flächen zu sichern und den Biotopverbund zu erweitern.

Projekt "Quervernetzung Grünes Band"

Das Projekt Quervernetzung Grünes Band wird bis Ende 2025 mit 4,7 Millionen Euro im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Die fünf Vernetzungsgebiete sind: die Region der Delvenau an der Grenze von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, die Landgraben-Dumme Niederung in Sachsen-Anhalt, das Thüringer Schiefergebirge, der bayrische Landkreis Rhön-Grabfeld sowie – am Grünen Band Europa – der Innere Bayerische Wald an der Grenze von Bayern und Tschechien.

Zurück nach oben