MoorNet: Abschlusstagung bringt zentrale Erkenntnisse für den Moorschutz
Im Mittelpunkt standen die vielfältigen Instrumente und Unterstützungsangebote, die MoorNet für die Moorschutzpraxis entwickelt hat:
Umfassende Informations- und Datenplattform
Die Projektwebsite enthält einen Veranstaltungskalender und eine umfangreiche Moorschutz-Projekt- und Förderdatenbank, die aktuell 287 Projekte bzw. Teilprojekte, 49 Förderinstrumente und 462 beteiligte Institutionen enthält. Die Datenbank wird fortlaufend aktualisiert und ermöglicht gezielte Recherche nach Themen, Projektarten, Institutionen und Bundesländern sowie eine Freitextsuche. Wünsche der Nutzer*innen wurden kontinuierlich in die Weiterentwicklung integriert. Die Internetseite und Datenbank sollen zur Information und Vernetzung von Moorschutzakteuren beitragen.
Handreichungen zur Planungs- und Genehmigungspraxis
Um Planungs- und Genehmigungsprozesse zu erleichtern und zu beschleunigen, wurden praxisorientierte Leitfäden für moorreiche Bundesländer erarbeitet. Die Handreichungen wurden in Kooperation der Projekte MoorNet und MoKKa mit den Naturschutzfachbehörden und weiteren Moorschutzakteuren in den jeweiligen moorreichen Bundesländern erarbeitet. Für Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein liegen diese bereits vor, Baden-Württemberg und Bayern folgen in Kürze.
Rechtliches Hintergrundpapier
Ein rechtliches Hintergrundpapier weist auf Entscheidungsspielräume hin, die für Wiedervernässung von Mooren zuständige Genehmigungsbehörden haben und im Sinne des Moorschutzes nutzen können.
Vernetzungsformate für Moorschutzakteure
Vernetzungsaustausche zu aktuellen Moorschutzthemen z.B. zu rechtlichen Fragen beim Moorschutz und zu den Perspektiven des Moorgrünlands wurden genutzt, um Synergien zwischen verschiedenen Projekten zu schaffen, Dopplerarbeiten zu vermeiden und Forschungslücken und Handlungsbedarfe aufzudecken, um letztere im Anschluss aufzugreifen.
Bei der MoorNet-Abschlusstagung wurden diese Angebote vorgestellt. Im Fokus standen dabei auch drei zentrale Herausforderungen, die für die Umsetzung des Moorschutzes in der Fläche entscheidend sind:
- Stärkung und Vernetzung der Moorschutzakteure
- Langfristige Finanzierung
- Abbau von Hemmnissen bei der Planung und Genehmigung von Wiedervernässungsmaßnahmen.
Die Teilnehmenden diskutierten praxisnahe Lösungsansätze und formulierten Bedarfe, die in zukünftigen Vorhaben aufgegriffen werden sollen.
Das Projekt MoorNet läuft noch bis Frühjahr 2026. Es ist jedoch geplant, wichtige Bestandteile weiterzuentwickeln und in einem Folgevorhaben fortzuführen. Eine im Zusammenhang mit der MoorNet-Abschlusstagung durchgeführte Umfrage hat dazu zahlreiche Anhaltspunkte und Anregungen geliefert.
Hintergrund
Das F+E-Vorhaben „MoorNet: Fachliche Begleitung der Umsetzung der Nationalen Moorschutzstrategie und Vernetzung der Akteure in Deutschland“ wird im Auftrag des Bundesamts für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) umgesetzt.
Die Nationale Moorschutzstrategie wurde am 09.11.2022 vom Bundeskabinett verabschiedet. Sie enthält viele Maßnahmen, die einerseits die Rahmenbedingungen für erfolgreichen Moorschutz verbessern und andererseits die Umsetzung des Moorschutzes in der Fläche konkret unterstützen. Die Umsetzung erfolgt vor allem über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz.