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Bundesamt für Naturschutz

Lebendige Agrarlandschaften – Landwirte gestalten Vielfalt!

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Mehr als die Hälfte der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. Welche Beiträge die konventionelle Landwirtschaft zur Sicherung ausgewählter Ökosystemleistungen, wie der Bodenfruchtbarkeit, und zum Erhalt der Biodiversität erbringen kann, soll im Rahmen dieses Verbundprojekts des Deutschen Bauernverbandes erprobt werden.
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Laufzeit
30.12.2014 - 29.12.2020
Finanzvolumen
753.000 €
Förderschwerpunkt
Sicherung von Ökosystemleistungen

Lebendige Agrarlandschaften – Landwirte gestalten Vielfalt!

Hintergrund

Mit steigender Produktivität in der konventionellen Landwirtschaft geht vielerorts ein Verlust an Biodiversität einher. Der Erhalt der biologischen Vielfalt hat jedoch eine große Bedeutung für die Aufrechterhaltung wichtiger Ökosystemleistungen wie zum Beispiel der Bodenfruchtbarkeit und der Bestäuberleistung durch Insekten. Welche konkreten Beiträge die konventionelle Landwirtschaft zur Sicherung ausgewählter Ökosystemleistungen erbringen kann, soll im Rahmen dieses Verbundprojekts des Deutschen Bauernverbandes erprobt werden. 

Projekt

In drei Modellregionen wurden beispielhaft gezielte Naturschutzmaßnahmen umgesetzt. Ziel war es, diese künftig auch auf andere Regionen zu übertragen. Bei den ausgewählten Projektgebieten handelt es sich um landwirtschaftlich intensiv genutzte „Normallandschaften“. Hier sollte gezeigt werden, dass auch die konventionelle Landwirtschaft Antworten auf die aktuell drängenden Herausforderungen im Bereich Landwirtschaft und Naturschutz geben kann.

Der Deutsche Bauernverband übernahm die Planung, Koordination und Kommunikation innerhalb eines Verbundprojekts. Als wichtigster Interessenverband der Landwirtschaft – er erreicht nahezu 90 Prozent aller Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland – kann er die Akzeptanz der Maßnahmen erhöhen. Die eigentliche Umsetzung konkreter Naturschutzmaßnahmen fand im Verbundvorhaben in eigenen Teilprojekten in den Modellregionen statt.

Teilprojekte mit eigenem Budget

Das Verbundprojekt umfasst neben dem hier dargestellten koordinierenden „Dachvorhaben“ des DBV die nachfolgend genannten Teilprojekte in Modellregionen: 

  • Teilprojekt Rheinland: Summendes Rheinland (Stiftung Rheinische Kulturlandschaft)
    Der Anbau blütenreicher Zwischenfrüchte und die Anreicherung von Strukturen in einer intensiv genutzten Ackerbauregion im Rheinland sollen Bestäuberdienstleistungen verbessern und den Schutz der biotischen und abiotischen Ressourcen unterstützen.
  • Teilprojekt Rheinland-Pfalz: "Steillagenweinbau schafft Vielfalt -das Moselprojekt" (Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V.)
    Im Fokus stehen die Erhaltung und Förderung der biologischen und genetischen Vielfalt im Rahmen der weinbaulichen Nutzung von Steillagen an der Mittel- und Untermosel.
  • Teilprojekt Westfalen: "Energiepflanzenanbau und Biodiversität - Landwirte ackern zur Förderung der Biodiversität" (Stiftung Westfälische Kulturlandschaft)
    Ziel dieses Vorhabens ist es, den Energiepflanzenanbau zu optimieren und die Biodiversität im Münsterland zu stärken. Die geplanten Maßnahmen sollen zudem die Attraktivität der Kulturlandschaft und das Landschaftserleben steigern.

Kooperativer Naturschutzansatz

In den Modellregionen wurden die durch landwirtschaftliche Nutzung beeinflussten Ökosystemdienstleistungen v. a. durch geeignete produktionsintegrierte Maßnahmen gesichert, verbessert oder wiederhergestellt. Die Maßnahmen wurden kooperativ mit der Landwirtschaft umgesetzt, auf ihre Praktikabilität und den Nutzen für die biologische Vielfalt hin überprüft. Auch ihre ökonomische Bedeutung für die landwirtschaftlichen Betriebe wurde untersucht. 

Aus den Projektergebnissen heraus wurde auch ein Anpassungsbedarf der ordnungs- und förderrechtlichen Instrumente ermittelt. Die Maßnahmen wurden von einer intensiven Kommunikations- und Öffentlichkeitsstrategie unterstützt. Sie sollten die Bedeutung der biologischen Vielfalt und zielführender Schutzinstrumente sowie kooperativer Naturschutzansätze fester im gesellschaftlichen Bewusstsein verankern.

Netzwerk Naturschutz: Beratung „von Bauern für Bauern“

Um die Erkenntnisse aus den Teilprojekten auch über die jeweilige Projektregion hinaus zu verbreiten, war der modellhafte Aufbau eines Netzwerks Naturschutz „von Bauern für Bauern“ vorgesehen. Langfristiges Ziel war die Etablierung einer berufsständisch getragenen Naturschutzmanagement- und -informationsstelle, die in bereits bestehende Beratungsstrukturen integriert wurde. In Verbindung damit wurde ein bundesweit einsetzbares Praxishandbuch mit Naturschutzmaßnahmen für landwirtschaftliche Betriebe herausgegeben, das alle Ergebnisse aus dem Verbundvorhaben bündelt. 

Projektträgerschaft

Deutscher Bauernverband e. V. (DBV)
Katharina Boese
Haus der Land- und Ernährungswirtschaft
Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin
030 31904278

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie Landwirtschaftliche Rentenbank

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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