Bayerns Seltenste - Arten der Trockenlebensräume



Beschreibung
Hintergrund
Das Projektgebiet zwischen den Alpenflüssen Lech und Isar weist innerhalb Deutschlands und nördlich der Alpen die bedeutendsten, noch erhaltenen Trockenlebensräume auf alluvialen Ablagerungen auf. Durch die ursprünglich hohe Fließgewässerdynamik in den Auen und das durch Trockenheit und immer wieder auftretende Hochwasser geprägte Ökosystem haben sich wildflusstypische Trockenlebensräume mit einem an die hohe natürliche Störungsintensität angepassten Arteninventar ausgebildet. Durch wasserwirtschaftliche Eingriffe, Siedlungsentwicklung und andere Nutzungen kommt es seit Jahrzehnten zu einem Rückgang dieser Lebensräume. Heute sind nur noch Bruchteile des ehemaligen Trockenlebensraumverbundes erhalten. Aufgrund der stark begrenzten Verbreitung sowie der hochgradigen Gefährdung ergibt sich eine sehr hohe naturschutzfachliche Bedeutung und die Verantwortung Bayerns und Deutschlands für Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Trockenlebensräume und ihrer Arten.
Projekt
Ziel des Projektes „Bayerns Seltenste: Arten der Trockenlebensräume BSAT/ LBV“ ist der Erhalt und die Förderung gefährdeter Trockenlebensräume an alpinen Flüssen und in ihnen vorkommender Charakterarten. Mit Hilfe der Projektaktvitäten soll ein Trockenlebensraumverbund im Bayerischen Alpen- und Voralpenland zwischen Lech und Isar geschaffen werden. Schutzmaßnahmen zur Verbesserung der Erhaltungszustände und Verzahnung tragen dazu bei, die Populationen wertgebender Charakterarten wie Gefleckter Schnarrschrecke (Bryodemella tuberculata), Kiesbank-Grashüpfer (Chorthippus pullus), Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) und Deutscher Tamariske (Myricaria germanica) zu fördern, die durch anthropogene Einflüsse und ihre Folgen wie Habitatverluste, Verinselungen und genetische Verarmung stark bedroht sind. Neben Trockenlebensräumen an Flüssen werden auch künstlich geschaffene Biotope (Abbau- und Lagerflächen) in die Maßnahmenumsetzung einbezogen. Diese Sekundärhabitate sollen als wertvolle Ersatz-Refugialräume zur Stützung und Überlebensfähigkeit der Bestände der genannten Arten beitragen.
Die Planung und Umsetzung von Maßnahmen soll je nach Nutzungsart und Eigentümer in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit Wasserwirtschaftsämtern, den Bayerischen Staatsforsten, Naturschutzbehörden, Rohstoffgewinnungsbetrieben und Hochschulen erfolgen.
Maßnahmen
- Zusammenarbeit und regelmäßiger Austausch mit Behörden, Flächeneigentümer*innen bzw. Bewirtschafter*innen und Organisationen (Akteursgruppen/Stakeholder) im Projektgebiet und deutschlandweit
- Durchführung konkreter Erhaltungs- und Ausweitungs-/Verbindungsmaßnahmen für primäre und sekundäre (Abbau-/Lagerplätze) Trockenlebensräume
- Durchführung konkreter Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen für die Arten in Trockenlebensräumen
- Öffentlichkeitsarbeit
- Schaffung von Grundlagen für die Nachhaltigkeit des Vorhabens