Rebhuhn retten - Vielfalt fördern II



Das Rebhuhn als Leitart für eine artenreiche Agrarlandschaft
Hintergrund
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sich Schutzmaßnahmen für das Rebhuhn auf zahlreiche Arten der Agrarlandschaft positiv auswirken. Das stark gefährdete Rebhuhn ist somit eine geeignete Leitart für den Agrarlebensraum. Damit sich die Rebhuhnbestände dauerhaft erholen, müssen geeignete Lebensräume und Strukturen in Zusammenarbeit mit vielen Akteuren in großem Umfang geschaffen werden.
Projekt
Das Verbundprojekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ des Deutschen Verbands für Landschaftspflege, der Georg-August-Universität Göttingen, des Dachverbands Deutscher Avifaunisten e.V. und 12 weiterer Projektpartner setzt auf Lebensraumaufwertung: Erreicht werden soll dadurch ein Anstieg der Rebhuhnbestände auf das Niveau langfristig gesicherter Bestände und die Förderung der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft. Daher werden die Maßnahmen so gewählt, dass nicht nur das Rebhuhn davon profitiert, sondern auch weitere Artengruppen. Anhand der Nachtfalter und weiterer Feldvogelarten sollen diese „Mitnahmeeffekte“ exemplarisch belegt werden. Ein wesentliches Element der Maßnahmenumsetzung ist die Beratung der Landwirtinnen und Landwirte. Insgesamt spielt die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft, mit der Jägerschaft und weiteren Akteuren bei der Maßnahmenumsetzung in den zehn großräumigen Projektgebieten, die insgesamt ungefähr so groß sind wie das Saarland, eine große Rolle. Begleitet wird die Umsetzung von einem intensiven Monitoring, das sowohl die Bestandsentwicklung des Rebhuhns in den Projektgebieten als auch deutschlandweit im Blick hat. Aus den Ergebnissen soll über eine Modellprognose der für eine Trendumkehr des Rebhuhnbestandes nötige deutschlandweite Maßnahmenflächenumfang abgeleitet werden.
Um erfolgreiche Rebhuhnschutzmaßnahmen in die Landschaft zu bringen, müssen die Förderbedingungen innerhalb der Agrarpolitik – lokal bis EU – optimiert werden. Der DVL, die Universität Göttingen und der DDA werden sich im Rahmen des Projektes mit wissensbasierten Vorschlägen in die Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP 2027) einbringen.