Dialogforum „Unternehmen Biologische Vielfalt (UBi)“: Biodiversität als Erfolgsfaktor

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm betonte: „Biodiversität ist die Grundlage funktionierender Ökosysteme und damit eine essenzielle Lebensgrundlage für Mensch und Natur, aber auch für wirtschaftliches Handeln. Wirtschaftsunternehmen, die Akteure der Realwirtschaft und des Finanzsektors, verfügen über wertvolle Hebel, um den notwendigen Wandel zu einer naturverträglichen Wirtschaftsweise aktiv mitzugestalten. Mit dem Projekt `Unternehmen biologische Vielfalt` (UBi) fördert das Bundesamt für Naturschutz deshalb den Austausch und die Vernetzung zwischen Naturschutz, Politik sowie Unternehmen, Initiativen und Verbänden der Wirtschaft.“
Ein inhaltlicher Schwerpunkt des diesjährigen Dialogforums von „Unternehmen Biologische Vielfalt – UBi“ lag auf der Frage, wie sich Biodiversitätsschutz mit unternehmerischen Geschäftsmodellen verbinden lässt und dadurch zum wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens beitragen kann. Neben der Darstellung von Chancen und Potenzialen durch die Integration von Biodiversität in Nachhaltigkeitsberichte und in den Finanzsektor, stellten sich am Vormittag auch die europäische Business & Biodiversity Platform sowie Initiativen in anderen EU-Staaten an der Schnittstelle von Wirtschaft und Naturschutz vor, mit dem Ziel, eine internationale Vernetzung und einen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen.
Bei der Podiumsdiskussion diskutierten Dr. Jochen Gebauer (Leiter der Abteilung Naturschutz, Nachhaltige Naturnutzung und Natürlicher Klimaschutz im Bundesumweltministerium/BMUKN), Iris Franco Fratini (Head of Corporate Affairs für Deutschland beim weltweit tätigen Energieunternehmen Ørsted, DK), Heike Vesper (Vorständin von WWF Deutschland) sowie Max Kettner (Mitglied der Bundesgeschäftsleitung des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft, BVMW) darüber, welches Potenzial der Schutz der Biodiversität in Unternehmen für die Wirtschaft hat und welche Rahmenbedingungen notwendig sind, damit mehr Engagement für Biodiversität zum Geschäftserfolg beiträgt.
In den Nachmittagsforen stellten vor allem Akteure aus den Branchen Automobil, Chemie und Bau konkrete Praxisbeispiele, branchenspezifische Ansätze und Wege zur Integration von Biodiversität in Unternehmen vor, mit denen Unternehmen durch nachhaltige Nutzung und den Erhalt von Biodiversität nicht nur einen Beitrag zum Natur- und Umweltschutz leisten, sondern auch ihre eigene Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit stärken können.
Das Dialogforum wurde durch den UBi-Projektpartner „Biodiversity in Good Company“-Initiative veranstaltet.
Hintergrund
Um Unternehmen aller Branchen zu unterstützen und das Thema Biodiversität in der Wirtschaft voranzubringen, haben das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz sowie das Bundeswirtschaftsministerium bereits 2013 gemeinsam mit Wirtschafts- und Naturschutzverbänden die Aktions- und Dialogplattform Unternehmen Biologische Vielfalt - UBi ins Leben gerufen. Das Projekt Unternehmen Biologische Vielfalt – UBi wird seit Ende 2021 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das BfN mit Mitteln des BMUKN in Höhe von 4.84 Mio. € gefördert. Das UBi-Projekt wird von fünf Projektpartnern durchgeführt: Biodiversity in Good Company-Initiative e.V., Bodensee-Stiftung, DIHK Service GmbH, Global Nature Fund und Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP).