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Bundesamt für Naturschutz

Internationaler Workshop: Konsum naturverträglich gestalten

Biologische Vielfalt
Gesellschaft
11.10.2024
Bonn
Eine Konsumwende ist für den Schutz der biologischen Vielfalt unabdingbar. Bei einem zweitägigen internationalen Workshop im BfN diskutierten am 8. und 9. Oktober Vertreter*innen internationaler und nationaler Regierungsorganisationen, Forschungseinrichtungen, Umweltzertifikate und Verbände gemeinsam notwendige nächste Schritte zur Förderung eines naturverträglichen Konsums.
Teilnehmende des Internationalen Workshops: Konsum naturverträglich gestalten
Teilnehmende des Internationalen Workshops: Konsum naturverträglich gestalten

Um den weltweiten Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten, müssen sich vorherrschende Konsum- und Produktionssysteme grundlegend verändern. Effektive Politikmaßnahmen sind dringend notwendig, um für den erforderlichen transformativen Wandel die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Die Teilnehmer*innen des internationalen Workshops diskutierten vielversprechende Politikinstrumente für nachhaltigen Konsum und bewerteten deren Wirksamkeit im Kontext aktueller politischer Prozesse. Auf der Agenda stand unter anderem die Umsetzung des Globalen Rahmenwerks über die biologische Vielfalt, welches Ziele zur Reduktion der Biodiversitätsauswirkungen von Unternehmen und zur Förderung von naturverträglichem Konsum enthält. Auch die EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Produkten war Thema. Diese verpflichtet Unternehmen nachzuweisen, dass bestimmte in der EU auf den Markt gebrachte Produkte legal und abholzungsfrei produziert wurden. Die Teilnehmenden des Workshops betonten die Wichtigkeit, die Verordnung schnell und effektiv umzusetzen und diskutierten, wie dabei auch Kleinbauern in den Anbauregionen eingebunden werden können.

Ein besonderer Fokus des Workshops lag auf nachhaltigen Ernährungssystemen. Anhand der drei Fallbeispiele Soja, Palmöl und Shrimps wurden die gravierenden Umweltauswirkungen des europäischen Konsums beleuchtet und Lösungsansätze weiterentwickelt. Dabei hielten die Teilnehmenden unter anderem fest, dass Konsum-orientierte Maßnahmen, darunter solche zur Förderung einer nachhaltigeren und pflanzenbasierten Ernährung sowie für mehr Suffizienz, Hand in Hand gehen müssen mit Maßnahmen zur Förderung naturverträglicher Produktionssysteme in den Anbaugebieten.

Der Workshop war Teil des Projektes „Konsum naturverträglich gestalten“, gefördert vom BfN mit Mitteln des BMUV und umgesetzt durch das Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu). Ein erster Policy Brief mit Handlungsempfehlungen für nachhaltige Ernährungssysteme wurde im Rahmen des Projektes kürzlich veröffentlicht. Die Workshopergebnisse werden im kommenden Jahr in weitere Projektpublikationen einfließen.

 

weiterführender Inhalt

Naturschutz und Transformativer Wandel

Lars Berger, Simone Wulf und Brigitte Schuster
Positionspapier
2024
Die Sicherung einer lebenswerten Zukunft erfordert eine sozial-ökologische Transformation, einen grundlegenden Wandel der Beziehungen zu der uns... mehr lesen
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