Nationale Naturlandschaften zählen zu den beliebtesten Reise- und Erholungszielen in Deutschland
In meist ländlichen Regionen generieren die Schutzgebiete damit erhebliche regionale wirtschaftliche Effekte und sichern Arbeitsplätze vor Ort, wie Kennzahlen aus touristischen Wertschöpfungsanalysen zeigen. Zu diesen Ergebnissen kommen Forscher*innen der Julius-Maximilians-Universität Würzburg in der Studie „Regionalökonomische Effekte des Tourismus in den Nationalen Naturlandschaften“. Ergebnisse der Studie wurden am 24. Juni im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung „Natürlich wertvoll: Nationale Naturlandschaften – Gestern. Heute. Morgen“ vorgestellt.
Bereits seit 25 Jahren unterstützt das Bundesamt für Naturschutz (BfN) die sozio-ökonomische Forschung zum Tourismus in Schutzgebieten, gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN). Ziel der Studien ist es, die durch Tourismus erzeugten ökonomischen Effekte in den Regionen zu erfassen und zu analysieren. Barbara Engels, Abteilungsleiterin für Gesellschaft, Ökonomie und internationaler Naturschutz im BfN: „Über Jahre hinweg wurden belastbare Daten zur touristischen Bedeutung der Großschutzgebiete in Deutschland gesammelt. Dies sind wichtige Erkenntnisse sowohl für die einzelnen Regionen als auch für den Bund, die erheblich zur Akzeptanz der Schutzgebiete bei lokaler Bevölkerung beitragen.“
Ebenfalls untersucht wurde die Wertschätzung der Bevölkerung für die Nationalen Naturlandschaften. Einer repräsentativen Umfrage zufolge ist den Menschen der Schutz dieser Landschaften rund 40 Milliarden Euro wert. Grundlage dieser Berechnung ist eine Zahlungsbereitschaftsanalyse, bei der die Befragten angaben, welchen Beitrag sie bereit wären hierfür zu leisten.
Neben der Vorstellung dieser Ergebnisse wurde bei der doppelten Jubiläumsveranstaltung „Natürlich wertvoll: Nationale Naturlandschaften – Gestern. Heute. Morgen“ auch das 20-jährige Jubiläum der Nationalen Naturlandschaften gefeiert. Peter Südbeck, Vorstandsvorsitzender der Nationalen Naturlandschaften e. V.: „Das Bündnis der Nationalen Naturlandschaften ist unverzichtbar, um die verschiedenen Großschutzgebiete in Deutschland unter einem gemeinsamen Dach besser zu vernetzen sowie Zusammenarbeit und Synergien zu unterstützen. Es trägt erfolgreich dazu bei, die vielfältigen Leistungen der Großschutzgebiete für Natur, Mensch und Region sichtbar zu machen und ihre Bedeutung in der Gesellschaft zu festigen. Das ist ein wichtiges Stück Zukunftssicherung für Deutschland.“
Hintergrund
Die Nationalen Naturlandschaften (NNL) sind das Bündnis der 16 Nationalparke, 104 Naturparke, 16 Biosphärenreservate und 3 Wildnisgebiete Deutschlands. Zu den Zielen der Nationalen Naturlandschaften gehören unter anderem der Erhalt der biologischen Vielfalt, der Schutz typischer Landschaften, Förderung von Umweltbildung und nachhaltigem Tourismus.
Die vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums geförderte Studie hat regionalökonomische Effekte des Tourismus in Nationalparken, Biosphärenreservaten und Naturparken untersucht. In allen Gebieten ging es um die standardisierte Erfassung von Besuchstagen und die Berechnung der regional ökonomischen Wirkungen auf die umgebenden Regionen sowie eine erstmalige Bestimmung des ökonomischen Gesamtwertes der Nationalen Naturlandschaften. Die vollständigen Ergebnisse der Studie werden Ende 2025 veröffentlicht.